Versicherungskonzern R+V steckt Signa-Pleite locker weg
Der Versicherungskonzern R+V hat die Signa-Pleite fast ohne Blessuren verdaut. Dank eines fulminanten Ergebnisses aus den eigenen Kapitalanlagen hat sich das Ergebnis vor Steuern im vergangenen Jahr auf 933 (2022: 196) Millionen Euro mehr als vervierfacht, wie die DZ-Bank-Tochter am Mittwoch mitteilte. Dabei erwirtschaftete die R+V allein ein Kapitalanlageergebnis von 3,5 (minus 3,6) Milliarden Euro. Der Versicherungsumsatz lag mit 12,3 Milliarden Euro um 0,9 Prozent unter Vorjahr, die Beitragseinnahmen stiegen dank des Rückversicherungs-Geschäfts um 1,5 Prozent auf 19,8 Milliarden. Im laufenden Jahr soll R+V über dem erwarteten Branchenschnitt von drei Prozent wachsen.
Vorstandschef Norbert Rollinger räumte in Wiesbaden ein, dass R+V von der Pleite des österreichischen Immobilieninvestors Signa betroffen sei. Der Versicherer war unter anderem einer der Großaktionäre der Sport-Online-Tochter Signa Sports United, die als erste in die Insolvenz rutschte. R+V bedaure rückblickend das Engagement und habe daraus gelernt, sagte Rollinger. „So schärfen wir unsere Risikoparameter in der Kapitalanlage.“ Die Verluste seien im Ergebnis von 2003 komplett verarbeitet.