Regierungskreise: Gab Gespräche mit Unicredit zur Coba
Im Zusammenhang mit einer möglichen Übernahme der Commerzbank hat die Bundesregierung Regierungskreisen zufolge inzwischen mit der italienischen Bank UniCredit gesprochen. „Es hat mittlerweile Gespräche mit UniCredit gegeben. Wir sind nicht vorab über irgendwelche Übernahmepläne informiert worden“, sagte eine Person mit Kenntnis der Angelegenheit.
Die Bundesregierung sei nicht grundsätzlich gegen einen Zusammenschluss der beiden Kreditinstitute. Sie müsse aber die Wünsche der Commerzbank in ihre Überlegungen mit einbeziehen. Und es gebe ja offenlichtlich eine starke Ablehnung in der Belegschaft. „Zunächst sind jetzt die Banken selbst am Zug und müssen klären, was sie eigentlich wollen und was sie nicht wollen.“ Unicredit und Commerzbank lehnten einen Kommentar ab.
UniCredit hatte am Mittwoch überraschend bekanntgegeben, neun Prozent am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldinstitut erworben zu haben. Gleichzeitig signalisierte die italienische Großbank Interesse an einer Übernahme der Commerzbank. Das Frankfurter Geldhaus will Insidern zufolge aber lieber unabhängig bleiben und lotet Möglichkeiten zur Abwehr aus. Der Bund hält noch zwölf Prozent an der Commerzbank, nachdem er in der Nacht zum Mittwoch 4,5 Prozent an die Unicredit verkauft hatte. Die Bank hatte aber am Markt schon weitere Anteile erworben. Eine Aufstockung des Anteils über 10 Prozent muss die bei der Europäischen Zentralbank angesiedelte Bankenaufsicht genehmigen.