Konjunktur

Ifo-Index steigt - "Konjunktur stabilisiert sich auf niedrigem Niveau"

Berlin | 23.02.2024 | Reuters

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar leicht aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg auf 85,5 Punkte von 85,2 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Von Reuters befragte Fachleute hatten damit gerechnet. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage wie zuletzt, aber ihre Aussichten für die kommenden Monate etwas weniger pessimistisch als im Januar. „Die Konjunktur stabilisiert sich auf niedrigem Niveau.“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Im Dezember und Januar hatte sich das Ifo-Geschäftsklima noch eingetrübt und war zuletzt auf das niedrigste Niveau seit Mai 2020 gefallen, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft im Klammergriff hielt. „Trotz kleiner Hoffnungsschimmer hält die Flaute in der deutschen Wirtschaft an“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Lage bleibt schwierig.“ Es zeichne sich ab, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2024 leicht sinke. Analyst Michael Herzum von der Fondsgesellschaft Union Investment erwartet hier ein Schrumpfen von 0,1 Prozent. „Die Industrie bleibt dabei ein Bremsklotz.“ Laut Ifo-Umfrage trübte sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe ein. „Die aktuelle Lage wurde zuletzt im September 2020 so schlecht eingeschätzt“, betonte Ifo-Chef Fuest.

Im Dienstleistungssektor verbesserte sich das Geschäftsklima, auch wenn sich die Aufträge noch schwach entwickelten. Im Handel verschlechterte sich die Stimmung erneut. Im Bauhauptgewerbe legte der Ifo-Index auf niedrigem Niveau leicht zu. Die Betriebe, die unter den vergleichsweise hohen Bauzinsen leiden, beurteilten ihre Lage zwar etwas besser. „Die Erwartungen sind jedoch gesunken, auf den niedrigsten Wert seit 1991“, sagte Fuest.

Die Wirtschaft bewegt sich derzeit wegen sinkender Investitionen am Rande einer Rezession. Das BIP schrumpfte von Oktober bis Dezember 2023 um 0,3 Prozent zum Vorquartal. „Im Schlussquartal bremsten die rückläufigen Investitionen die Konjunktur, während der Konsum leicht zulegte“, sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, Ruth Brand. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung nur noch ein mageres Wachstum von 0,2 Prozent.


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