UniCredit kauft belgische Online-Bank und Bank-Plattform
Die italienische Großbank UniCredit verstärkt sich mit einer belgischen Online-Bank und der zugehörigen IT-Plattform. Die Mutter der Münchner HypoVereinsbank übernimmt für 370 Millionen Euro die Aion Bank und ihr cloud-basiertes Kernbanken-System Vodeno, wie sie am Mittwoch in Mailand mitteilte. Damit kämen 200 Entwickler und Datenexperten zur Bank. Banken ringen weltweit um eine Erneuerung ihrer vielfach veralteten IT-Systeme. Mit Vodeno bekomme UniCredit vollständigen Zugriff auf eine neue Technologie, ohne von Dritten abhängig zu sein, hieß es in der Mitteilung.
Die vom Investmentbanker Andrea Orcel geführte UniCredit war in der Vergangenheit immer wieder mit Übernahmeplänen für andere Banken in Verbindung gebracht worden. Dabei ging es unter anderem um die Commerzbank und die italienische Banco BPM.
Die Quartalszahlen von UniCredit fielen besser aus als erwartet. Der Nettogewinn war mit 2,7 Milliarden Euro von April bis Juni um 16 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Analysten hatten der Bank im Schnitt nur 2,4 Milliarden Euro zugetraut. Die Erlöse stiegen um sechs Prozent auf 6,3 Milliarden Euro, ebenfalls stärker als erwartet. Italiens Banken versuchen, die kleiner werdende Zinsspanne durch höhere Gebühreneinnahmen wettzumachen. Für das Gesamtjahr erwartet UniCredit nun Erlöse von mehr als 23 Milliarden Euro, etwas mehr als bisher. Die Bank bekräftigte aber ihr Gewinnziel von mehr als 8,5 Milliarden Euro.