Commerzbank: Stigmatisierung von Verbriefungen muss enden
Für die Finanzierung der anstehenden strukturellen Reformen ist nach Einschätzung der Commerzbank die Bündelung von Kreditforderungen zu handelbaren Wertpapieren unerlässlich. „Die Stigmatisierung von Verbriefungen muss enden“, sagte Commerzbank-Chef Manfred Knof beim European Banking Kongress.
Dazu gehöre auch, Investitionen in diese Anlageklasse zu erleichtern. Die aktuellen Dokumentations- und Meldepflichten seien zu aufwändig. „Diese Forderungen sind nicht neu, aber es ist an der Zeit, dass sie in die Tat umgesetzt werden.“
Frankreich und Deutschland hatten im September angekündigt, neuen Schwung in die Verhandlungen zur europäischen Kapitalmarktunion bringen zu wollen. Dazu gehörte auch die Wiederbelebung des trägen Verbriefungsmarktes. Hierbei bündeln Banken Kredite zu handelbaren Wertpapieren, um sie an Investoren zu verkaufen. Damit entledigen sie sich des Risikos von Zahlungsausfällen. Verbriefungen waren während der Finanzkrise von 2008 in Verruf geraten, als in den USA mit Immobilienkrediten unterlegte Papiere massenhaft ausfielen. Seither hätten derartige europäische Papiere keine drastischen Verluste mehr verbucht, betonte Knof. Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, hatte vor einigen Monaten ebenfalls Erleichterungen bei Verbriefungen gefordert.