Zahlungsverkehr
Zukunft des Bezahlens – Karten-Forum 2023
Wiesbaden | 22.09.2023 | DG Nexolution eG

Zum 18. Mal lud DG Nexolution zum Karten-Forum ein. Vertreterinnen und Vertreter der genossenschaftlichen FinanzGruppe (GFG) tauschten sich im Rahmen der Veranstaltung zu künftigen Entwicklungen im Zahlungsverkehr aus. Marco Rummer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes von DG Nexolution, begrüßte zum hybriden Karten-Forum knapp 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon rund 200 im Dorint Pallas Hotel in Wiesbaden und 200 weitere online. Als Moderator führte Philipp Otto durch den Tag, geschäftsführender Gesellschafter der Knapp Verlag GmbH und unter anderem Chefredakteur des Fachmagazins „cards Karten cartes“.

Das Programm des Karten-Forums startete mit dem Zukunftsthema „Digitaler Euro“. Tanja Müller-Ziegler teilte ihr Expertenwissen als Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unter der Leitfrage, ob der digitale Euro die Revolution im Zahlungsverkehr sei. Sie berichtete über Trends und Entwicklungen, die neue Anforderungen an den Zahlungsverkehr und die bestehenden Geldformen – Bargeld, Zentralbankguthaben der Banken, Giralgeld – stellen. Anschließend zeigte sie auf, welche Chancen und Risiken mit dem digitalen Euro verbunden sind, wie er aus Sicht der Banken richtig ausgestaltet werden muss und welche Aufgaben sie dafür bei der EZB sieht.

„Der digitale Euro allein ist wahrscheinlich nicht die Revolution im Zahlungsverkehr. Vielmehr stellt die Weiterentwicklung aller drei Geldformen die nächste Evolutionsstufe unseres Geldsystems dar. Ein digitaler Euro bietet Chancen, wenn er richtig gestaltet wird – dafür sollten die Eigenschaften des bestehenden Bargelds wie Anonymität und Offlinefähigkeit in die digitale Welt gehoben werden. Ebenfalls ist eine Limitierung des digitalen Euro essenziell für die Minimierung möglicher Risiken. Letztendlich kann nur die Akzeptanz aller Nutzer für den Erfolg eines digitalen Euro stehen. Wichtig ist: Die Trennung zwischen den Geldformen sowie die dazugehörige Trennung zwischen Staat und Privatwirtschaft muss beibehalten werden“, so Tanja Müller-Ziegler.

Im Anschluss stand der Megatrend Nachhaltigkeit mit Bezug auf den Payment-Bereich auf der Agenda. Im Fokus war dabei die Timbercard® – die weltweit erste plastikfreie Holzkarte für den Zahlungsverkehr. Die innovative Karte ist ein Produkt der Copecto GmbH als Tochtergesellschaft der DG Nexolution eG in Kooperation mit der Swiss Wood Solutions AG, die den Holzkartenkörper entwickelt hat. Auf der Bühne präsentierte Dr. Christian Lehringer von der Copecto GmbH die technischen Aspekte bei der Produktion der Timbercard®. Anschließend tauschten sich Daniel Jürß und Fabian Porsch, Bereichsleiter und Produktmanager im Kunden- und Omnikanalmanagement der Hamburger Volksbank eG, sowie Benjamin Voß, Abteilungsleiter Payment Solutions der Hannoverschen Volksbank eG, zur Nutzung der Karte im Bankbetrieb aus. Moderiert wurde die Runde von Mina Gürbüz, Leiterin des Consultings im Bereich Cards & Security bei DG Nexolution.

„Das Interesse an der Timbercard ist sehr groß. Mit ihrer Nutzung setzt sich die genossenschaftliche FinanzGruppe an die Spitze der Innovation bei nachhaltigen Zahlungsmitteln. Wir gehen davon aus, dass bei aller Digitalisierung noch viele Jahre Karten aus vielerlei Gründen in Benutzung sein werden. Das sind hunderttausende Tonnen Kunststoff, die durch die plastikfreie Holzkarte eingespart werden können“, sagte Marco Rummer als im Vorstand Verantwortlicher für das Thema Payment in der DG Nexolution-Gruppe.

Nach der Mittagspause und Gelegenheit zum Networking erläuterte Dr. Sandro Reinhardt, Mitglied des Vorstands von DG Nexolution, wie die Bezahlkarte künftig eine wichtigere Rolle in der Kundenbindung von Genossenschaftsbanken spielen wird: MeinPlus ist seit 15 Jahren als Mehrwertprogramm von DG Nexolution am Markt und hat sich in dieser Zeit zum reichweitenstärksten Loyalty-Programm innerhalb der GFG entwickelt. Mit dem nun anstehenden Roll-out von MeinPlus 3.0 wird das Mehrwertprogramm digitalisiert. Teilnehmende erhalten beim Bezahlvorgang mit ihrer Karte künftig direkten Cashback in eine digitale Geldbörse. Die über MeinPlus 3.0 generierten Daten bleiben innerhalb der GFG und unterstützen Volksbanken und Raiffeisenbanken dabei, ihr Beyond-Banking-Ökosystem weiter auszubauen.

„Mit MeinPlus 3.0 ergänzen wir das Show-your-card-Prinzip mit einer Cashback-Funktion. Das macht das Mehrwertprogramm alltagsrelevant, deutlich attraktiver und geeignet, die Banken bei verschiedenen Herausforderungen als Instrument zu unterstützen. Dazu zählen die Stärkung des regionalen Wirtschaftskreislaufs und Handels, für den Volksbanken und Raiffeisenbanken schon jetzt ein wichtiger Partner sind und so noch mehr zum Lösungsanbieter werden, die Steigerung der Mitgliederquote und die Gewinnung neuer Kunden, auch ganz besonders in der jungen Zielgruppe“, betonte Dr. Sandro Reinhardt.

Nach dem Input durch Dr. Sandro Reinhardt folgte eine Podiumsdiskussion mit Iris Stockfleth, Leiterin Unternehmenskommunikation der VerbundVolksbank OWL, die als Pilotbank MeinPlus 3.0 bereits eingeführt hat, sowie Nikoline von Nieding, Chief of Staff der thermondo GmbH, und Thomas Edelkamp, Vorstandsvorsitzender Romantik Hotels & Restaurants, als Vertreterinnen und Vertreter von Partnerunternehmen. Darüber hinaus nahm Gunter Fritsche, Geschäftsführer der als Tochterunternehmen von DG Nexolution Anfang dieses Jahres ausgegründeten MeinPlus GmbH, an der Diskussion teil.

Zu strategischen Entwicklungen der GFG im Payment-Bereich folgte ein Gespräch zwischen Ralf-Christoph Arnoldt, Abteilungsleiter Zahlungsverkehr beim BVR, Marcus Lippl, Leiter Kartenbasierte Lösungen bei der DZ BANK AG, sowie Ali Sabetian, Bereichsleiter Cards & Security bei DG Nexolution. Im Fokus des Gesprächs stand die Ausrichtung nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken – egal ob Bezahlung mit Karte, bar oder per App.

Den inhaltlichen Ausklang gestaltete Björn Schmuck, Geschäftsführer der amberra GmbH, die im Jahr 2022 als Venture Studio der GFG neu gegründet wurde. amberra entwickelt Geschäftsmodelle, investiert in Start-ups und baut als Teil der GFG ein Near- und Beyond-Banking-Ökosystem auf, das konsequent die Lebenswelten der Menschen analysiert, um mögliche Geschäftsfelder und Ertragspotenziale zu identifizieren. amberra bündelt Fachexpertise sowie Kapital für Forschung und Entwicklung und kultiviert ein kooperatives Miteinander innerhalb der GFG unter anderem über einen Fonds, in den Genossenschaftsbanken und andere Verbundunternehmen investieren können. Das schafft Zugang zu Innovationen, sichert Zukunftsfähigkeit, bringt Rendite auf investiertes Kapital und erschließt neue Ertragsströme.

Für die Teilnehmenden, die nach Wiesbaden gekommen waren, bot DG Nexolution erstmals ein exklusives Rahmenprogramm rund um das Karten-Forum: Am Vortag gab es einen Besuch in der Raiffeisendruckerei. Dieses Unternehmen der DG Nexolution-Gruppe produziert am Standort in Neuwied Bezahlkarten für die GFG, auch die Timvercard®. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer Führung Einblick in Bereiche der Raiffeisendruckerei zu erhalten, die normalerweise nicht zugänglich sind. Ein gemeinsames Abendessen bot weiteren Raum für persönliches Netzwerken. Abgerundet wurde das Programm durch einen Karten-Workshop mit den Expertinnen und Experten von DG Nexolution zu Entwicklungsperspektiven der individuellen Kartenportfolios am Folgetag.

„Das Karten-Forum ist fester Bestandteil im Jahreskalender der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Wir haben uns zu hochaktuellen Themen wie digitaler Euro, EPI und Kundenbindung ausgetauscht und die Leistungen von DG Nexolution in Form von Podiumsdiskussionen unter die Lupe genommen. Die Rückmeldungen und Fragen der Teilnehmenden geben uns wichtige Impulse, um unsere Lösungen und das Karten-Forum kontinuierlich weiterzuentwickeln“, fasste Marco Rummer die Veranstaltung als Gastgeber zusammen.

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