1. Halbjahr 2025
DZ Bank Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 2,13 Milliarden Euro
Frankfurt am Main | 26.08.2025 | DZ Bank AG
  • Sehr gute Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr
  • Wachstum im Kundengeschäft
  • Risikovorsorge auf Konzernebene unter Plan
  • Kapitalquote steigt auf 17,9 Prozent

Die DZ Bank Gruppe hat im 1. Halbjahr 2025 ein sehr gutes Ergebnis in Höhe von 2,13 Milliarden Euro vor Steuern erzielt und damit das Vorjahresniveau (1. Halbjahr 2024: 1,71 Milliarden Euro) deutlich übertroffen. Trotz der andauernden Konjunkturschwäche entwickelte sich das Kundengeschäft positiv. Zudem unterstützte die robuste Entwicklung an den Aktienmärkten den Geschäftsverlauf in einzelnen Segmenten.

Die DZ Bank – Verbund- und Geschäftsbank verzeichnete in allen drei Geschäftsfeldern ein gutes Kundengeschäft und steigerte ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Bei der R+V Versicherung führten unter anderem steigende Beitragseinnahmen und ein moderater Schadensverlauf zu einem sehr guten Ergebnis. Unterstützt durch die positive Entwicklung an den Aktienmärkten setzte sich bei der Union Investment das Volumenwachstum weiter fort. Die DZ Hyp wies bei steigendem Neugeschäft eine stabile operative Entwicklung auf. Bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall zeigt der Ergebnistrend wieder nach oben. Angesichts der sinkenden Zinsen stellte sich ein leichtes Wachstum in der privaten Baufinanzierung ein. Die DZ Privatbank setzte ihre positive Geschäftsentwicklung fort und verzeichnete insbesondere im Segment des Private Banking ein deutliches Wachstum.

„Wir freuen uns über dieses sehr gute Resultat im ersten Halbjahr. Es unterstreicht die Leistungsfähigkeit und Resilienz unserer Institutsgruppe, insbesondere angesichts der weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen“, sagt Dr. Cornelius Riese, Vorstandsvorsitzender der DZ Bank. Trotz des anfänglichen Optimismus und einer zunächst leicht positiven Entwicklung zu Beginn des Jahres blieb die konjunkturelle Lage in Deutschland angespannt. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten – maßgeblich geprägt durch das geopolitische Umfeld und die Zollpolitik der US-Administration – wirkten sich zudem dämpfend auf die Konsum- und Investitionsneigung aus. „Die Geschäfts- und Kundenstruktur der DZ Bank Gruppe ist sehr diversifiziert. Die Ergebnisentwicklung und die insgesamt unauffällige Risikovorsorge sind Ausweis dafür. Die anhaltende Wirtschaftsschwäche macht sich jedoch in den konjunktursensitiven Geschäftsfeldern der Konsumentenfinanzierung sowie bei Kleinunternehmen und Gewerbetreibenden deutlich bemerkbar.“

„Wir sind ertragsstark, gut kapitalisiert, mit umfassender Expertise im In- und Ausland, hoher Produktqualität und einer Systemkompetenz, die sich aus dem zweitgrößten Bankenverbund Deutschlands speist. Das macht uns zu einem gefragten Partner für Unternehmen und institutionelle Kunden“, so Johannes Koch, DZ Bank Vorstand zuständig für die Verbund- und Geschäftsbank sowie Personal. „Unsere starke Kundenorientierung und die enge Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken waren in diesen bewegten Zeiten besonders erfolgskritisch. Geopolitische Risiken und eine hohe Volatilität an den Märkten führten zu einem erhöhten Absicherungsbedarf bei unseren Firmenkunden. Im Kapitalmarktgeschäft war insbesondere im Frühjahr eine spürbare Belebung zu verzeichnen, die auch die verstärkte Investitionsnachfrage in Europa widerspiegelte. Im Transaction Banking sind wir sowohl im Zahlungsverkehr als auch im Depotgeschäft weiter gewachsen.“

Mit einer harten Kernkapitalquote von 17,9 Prozent (31.12.2024: 15,8 Prozent) ist die DZ Bank Gruppe sehr gut kapitalisiert. Dies bestätigte auch der diesjährige Stresstest der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA).

Die Bilanzsumme belief sich auf 666 Milliarden Euro (31.12.2024: 660 Milliarden Euro).

Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Der Zinsüberschuss der DZ Bank Gruppe ist auf 1,91 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 2,36 Milliarden Euro) gesunken. Das Vorjahr war in stärkerem Maße durch rechnungslegungsbedingte positive Effekte im Zinsüberschuss mit gegenläufiger Wirkung im Handelsergebnis beeinflusst. Das Kundengeschäft verlief insbesondere bei der Verbund- und Geschäftsbank gut. Zudem waren höhere Zinserträge unter anderem bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall zu verzeichnen.

Der Provisionsüberschuss stieg auf 1,66 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 1,57 Milliarden Euro). Wesentliche Treiber hierfür waren der gute Fondsabsatz bei der Union Investment sowie höhere Provisionserträge im Transaction Banking der Verbund- und Geschäftsbank.

Das Handelsergebnis verbesserte sich mit 191 Millionen Euro deutlich gegenüber dem Vorjahr (1. Halbjahr 2024: minus 473 Millionen Euro). Das operative Kapitalmarktgeschäft bewegte sich auf dem guten Vorjahresniveau. Im Vorjahreszeitraum war das Handelsergebnis in stärkerem Maße durch Bewertungseffekte sowie rechnungslegungsbedingte Effekte mit gegenläufiger Wirkung im Zinsüberschuss belastet.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag bei minus 38 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 12 Millionen Euro).

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten sank bedingt durch negative Bewertungseffekte auf 21 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 112 Millionen Euro).

Die Risikovorsorge belief sich auf 241 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 206 Millionen Euro) und ist im Wesentlichen auf Zuführungsbedarf bei der TeamBank zurückzuführen.

Die Verwaltungsaufwendungen bewegten sich mit 2,32 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 2,28 Milliarden Euro) auf dem Niveau des Vorjahres.

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 2,13 Milliarden Euro.

Das Konzernergebnis lag bei 1,49 Milliarden Euro.

Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 49,5 Prozent.

Ergebnisse der DZ Bank Gruppe im Einzelnen

Die DZ Bank – Verbund- und Geschäftsbank (VuGB) steigerte ihr Ergebnis vor Steuern auf 610 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 383 Millionen Euro). Maßgeblich für die deutliche Ergebnisverbesserung war ein gutes Kundengeschäft in allen drei Geschäftsfeldern. Darüber hinaus kamen positive IFRS-Effekte bei der Bewertung eigener Emissionen zum Tragen. Das Firmenkundenkreditgeschäft verlief trotz der Investitionszurückhaltung bei Unternehmen im ersten Halbjahr stabil. Das zugesagte Kreditvolumen stieg leicht auf 92,1 Milliarden Euro (31.12.2024: 90,5 Milliarden Euro). Das Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Genossenschaftsbanken lag bei 18,2 Milliarden Euro (31.12.2024: 18,0 Milliarden Euro). Eine erhöhte Nachfrage war insbesondere bei Projekt- sowie Export- und Handelsfinanzierungen zu verzeichnen. Der Absatz von Kapitalmarktprodukten an Firmenkunden bewegte sich annähernd auf dem hohen Vorjahresniveau. Infolge der Abwertung des US-Dollars war insbesondere der Bedarf an Währungsabsicherungen hoch. Geldmarktprodukte wurden ebenfalls weiterhin nachgefragt. Auch das Kapitalmarktgeschäft verlief sehr erfolgreich. Das Primärmarktgeschäft mit Unternehmen und auch institutionellen Kunden bewegte sich trotz einer volatilen geopolitischen Gesamtlage auf einem guten Niveau. Die Bank begleitete unter anderem erneut Platzierungen relevanter supranationaler Institutionen. Dabei baute sie insbesondere auch ihre Rolle bei Blockchain-basierten Emissionen sowohl bei der Begebung als auch der Verwahrung weiter aus. Im Retail-Bereich fiel das Absatzvolumen angesichts der rückläufigen Zinsentwicklung in allen Produkten erwartungsgemäß geringer aus. Der Absatz von Festzinsanleihen und strukturierten Produkten erreichte ein Gesamtvolumen von 7,1 Milliarden Euro (30.06.2024: 8,9 Milliarden Euro). Das Transaction Banking verzeichnet weiterhin ein gutes Wachstum. Die Anzahl der Transaktionen im Zahlungsverkehr stieg auf 5,3 Milliarden (30.06.2024: 5,1 Milliarden). Das Volumen in der Wertpapierverwahrung lag bei 370,2 Milliarden Euro (31.12.2024: 369,9 Milliarden Euro). Dabei entfaltet die strategische Zusammenführung des Zahlungsverkehrsgeschäfts auf einer zentralen Plattform bei der Verbund- und Geschäftsbank bereits ihre positive Wirkung.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern auf 86 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 47 Millionen Euro). Im Zuge sinkender Zinsen stieg das Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung auf 3,9 Milliarden Euro (30.06.2024: 3,5 Milliarden Euro). Das Bausparneugeschäft entwickelte sich dagegen weiterhin rückläufig und belief sich auf 8,8 Milliarden Euro (30.06.2024: 13,2 Milliarden Euro). Dennoch konnte die BSH ihren Marktanteil im Bausparen auf 33,9 Prozent (30.06.2024: 33,6 Prozent) ausbauen.

Die R+V Versicherung erzielte ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern von 875 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 586 Millionen Euro). Steigende Beitragseinnahmen und ein moderater Schadensverlauf trugen zu dem Ergebnis maßgeblich bei. Die gebuchten Bruttobeiträge aus dem Versicherungsgeschäft beliefen sich auf 12,8 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 11,7 Milliarden Euro). Das Kapitalanlageergebnis war hingegen unter anderem durch Währungseffekte im Zusammenhang mit der Entwicklung des US-Dollars belastet.

Die TeamBank verzeichnete einen Rückgang im Ergebnis vor Steuern auf minus 5 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 19 Millionen Euro). Maßgeblich für den Rückgang war eine höhere Risikovorsorge infolge der schwachen Konjunktur. Angesichts des niedrigen Konsumklimas und einer weiterhin aufmerksamen Risikopolitik ging das Neugeschäft auf 1,4 Milliarden Euro zurück (1. Halbjahr 2024: 1,6 Milliarden Euro). Die Forderungen gegenüber Kunden sanken ebenfalls leicht auf 9,7 Milliarden Euro (31.12.2024: 9,9 Milliarden Euro). Die Zahl der Kunden stieg hingegen um 13.000 auf 1,08 Millionen.

Die Union Investment wies ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 575 Millionen Euro auf (1. Halbjahr 2024: 616 Millionen Euro). Im Vorjahr trugen Bewertungseffekte bei Garantieversprechen und Eigenanlagen stärker zum Ergebnis bei. Die positive operative Entwicklung setzte sich unterstützt durch die Aktienmärkte fort. Der Nettoabsatz im Privatkundengeschäft blieb mit 6,6 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 6,5 Milliarden Euro) auf einem hohen Niveau. Bei institutionellen Kunden war ein Rückgang im Absatzvolumen auf 3,8 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 5,0 Milliarden Euro) zu verzeichnen. Die Assets under Management stiegen auf 511,2 Milliarden Euro (31.12.2024: 504,7 Milliarden Euro).

Bei der DZ Hyp sank das Ergebnis vor Steuern auf 171 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 208 Millionen Euro). Der Rückgang ist maßgeblich auf Bewertungseffekte bei Eigenemissionen zurückzuführen. Das Neugeschäft mit Firmenkunden verlief mit 3,6 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 3,2 Milliarden Euro) gut, auch das Neugeschäft mit Privatkunden wuchs leicht auf 0,7 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 0,5 Milliarden Euro). Der Gesamtbestand in der Immobilienfinanzierung lag mit 57,0 Milliarden Euro annähernd auf Vorjahresniveau (31.12.2024: 57,5 Milliarden Euro). Angesichts der Marktentwicklung bewegte sich die Risikovorsorge mit Zuführungen in Höhe von 40 Millionen Euro auf einem stabilen Niveau (1. Halbjahr 2024: 39 Millionen Euro).

Die DZ Privatbank verbuchte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 53 Millionen Euro (1. Halbjahr 2024: 52 Millionen Euro). Sie führte die gute operative Entwicklung des Vorjahres fort und baute insbesondere das Private Banking mit den Genossenschaftsbanken aus. Das Netto-Neugeld wuchs deutlich auf 1,34 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2024: 0,43 Milliarden Euro). Die Assets under Management beliefen sich auf 27,6 Milliarden Euro (31.12.2024: 26,1 Milliarden Euro). Das verwaltete Fondsvolumen stieg auf 169,0 Milliarden Euro (31.12.2024: 161,8 Milliarden Euro).

Bei der VR Smart Finanz lag das Ergebnis vor Steuern mit minus 11 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (1. Halbjahr 2024: minus 10 Millionen Euro). Hierzu trug im Wesentlichen eine hohe Risikovorsorge infolge der Konjunkturschwäche bei. Das Neugeschäftsvolumen ging aufgrund der geringen Investitionsneigung von Gewerbekunden auf 580 Millionen Euro zurück (1. Halbjahr 2024: 639 Millionen Euro). Der Bestand blieb mit 3,11 Milliarden Euro stabil (31.12.2024: 3,10 Milliarden Euro).

Ausblick

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen. Trotz Zollabkommen zwischen den USA und Europa bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit weiter hoch. Die anfallenden Zölle dürften sich negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken. Für das laufende Jahr prognostizieren die DZ Bank Volkswirte lediglich ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent. „Die Unsicherheiten mit Blick auf Handelspolitik, Konjunktur und Kapitalmärkte bleiben hoch. Gleichzeitig kommen wir mit Rückenwind und einem positiven Geschäftsverlauf aus dem ersten Halbjahr. Daher erhöhen wir unsere Prognose und rechnen für das Gesamtjahr mit einem Ergebnis oberhalb von 3,0 Milliarden Euro“, sagt Cornelius Riese. „Als Partner des Mittelstandes unterstützt die DZ Bank die Unternehmen dabei, den Wandel mitzugestalten und investiert kontinuierlich in Infrastruktur, innovative Lösungen und den Ausbau der Marktbearbeitung.“ Ein Beispiel ist die strategische Weiterentwicklung des Auslandsgeschäfts der Verbund- und Geschäftsbank mit dem Ziel, die Produktexpertise und Präsenz in relevanten Märkten, etwa in Asien, zu erweitern.

Eine weitere strategische Stoßrichtung ist der Zahlungsverkehr als Ankerprodukt für Unternehmens- und Privatkunden. Als einer der wichtigsten Akteure im europäischen Zahlungsverkehr gestaltet die DZ Bank zusammen mit der genossenschaftlichen FinanzGruppe die Marktentwicklungen aktiv mit. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung des digitalen Angebotsportfolios für die Kundengewinnung und -bindung durch strategische Zukäufe und die Vertiefung von Partnerschaften im Plattformgeschäft. In diesem Zuge konnten zuletzt Investitionen über das genossenschaftliche Corporate Venturing Studio amberra in das Bildungs-Start-up ubiMaster, die Beteiligung am Kundenbindungsprogramm „MeinPlus“ sowie die Übernahme des Kreditportals Compeon durch FinCompare abgeschlossen werden. Im Wertpapierhandel erweitert die DZ Bank die digitalen Angebote für Privatkunden. Nach einer erfolgreichen Pilotphase haben interessierte Genossenschaftsbanken in der zweiten Jahreshälfte die Möglichkeit, in der VR-Banking App eine Krypto-Wallet zu integrieren.

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