ZEW-Barometer steigt zum elften Mal - Aber kaum mehr Konjunktur-Optimismus
Börsenprofis blicken trotz der anziehenden Weltwirtschaft nur etwas optimistischer auf die deutsche Konjunktur. Das Barometer für die Erwartungen in den kommenden sechs Monaten stieg im Juni überraschend nur minimal um 0,4 Punkte auf 47,5 Zähler und somit zum elften Mal in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am 18. Juni zu seiner Umfrage unter 154 Analysten und Anlegern mitteilte. Damit erreichte das Barometer wie zuletzt den höchsten Stand seit Februar 2022, ehe der russische Krieg gegen die Ukraine die Konjunkturerwartungen abstürzen ließ. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten jedoch für Juni mit einer stärkeren Verbesserung auf 50 Punkte gerechnet.
Die konjunkturelle Lage wurde allerdings unerwartet schlechter bewertet: Dieser Indikator fiel um 1,5 Punkte und rutschte damit noch tiefer in den negativen Bereich. „Die Konjunkturerwartungen sowie die Lageeinschätzung für Deutschland stagnieren“, sagte ZEW-Chef Achim Wambach.
Die deutsche Wirtschaft war Anfang 2024 um 0,2 Prozent gewachsen und damit nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Für das laufende Quartal erwarten viele Fachleute ebenfalls einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes. Vor allem der private Konsum gilt auch wegen der abebbenden Inflation als Triebfeder für mehr Wirtschaftswachstum.