UBS: Großbanken haben mehr als ausreichend Kapital
UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher hält höhere Kapitalanforderungen für die systemrelevanten internationalen Großbanken für unnötig. „Meine persönliche Meinung ist, dass die Too-Big-To-Fail-Banken seit 2008 mehr als ausreichend kapitalisiert sind. Das ist eine Schlacht von gestern“.
Das erklärte Kelleher auf einem Anlass des Swiss Finance Council. Banken und die Kapitalausstattung der Banken würden überreguliert. Dies führe dazu, dass Bankdienstleistungen das Bankensystem verließen.
„Wir sollten uns auf andere Dinge konzentrieren, zum Beispiel auf die Liquiditätsvorsorge. Ich denke, das hat uns die Credit Suisse gelehrt“, sagte Kelleher. Die Probleme der im März 2023 von der UBS übernommenen Großbank hätten nichts mit Kapital zu tun gehabt, sondern mit dem Geschäftsmodell. Mit ihrer Fokussierung auf die Kapitalausstattung der Banken seien die Aufsichtsbehörden rückwärtsgewandt. Die Institute sollten in die Lage versetzt werden, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren, nämlich die Versorgung der Wirtschaft mit Kapital. „Die Frage ist, wie man diese Banken dazu bringt, die Wirtschaft anzukurbeln.“