Ausland

Swiss Re verkauft digitale Versicherungsplattform an Allianz

Zürich | 05.11.2024 | Reuters

Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat einen Käufer für einen Teil seiner defizitären digitalen Versicherungsplattform iptiQ gefunden. Das europäische Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft von iptiQ wird an Allianz Direct verkauft, teilte der Konzern aus Zürich am Dienstag mit. Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite oder dritte Quartal 2025 erwartet. Einen Kaufpreis und andere Transaktionsbedingungen nannte Swiss Re nicht – und hielt sich auch zum genauen Umfang und zur Zukunft der verbliebenen iptiQ-Teile bedeckt.

„Einen genauen Zeitplan für den Rückzug aus dem verbleibenden iptiQ-Geschäft können wir nicht nennen“, erklärte ein Sprecher von Swiss Re. Die nun veräußerten Bereiche seien ein wichtiger Teil. Das iptiQ-Portfolio umfasse aber noch große Lebens- und Krankenversicherungsgeschäfte in verschiedenen Regionen. Einige Geschäftsteile sollen abgewickelt und für andere neue Eigentümer gesucht werden.

Allianz Direct übernimmt nach eigenen Angaben durch den Zukauf mehr als 130.000 Kunden und stärkt seine Präsenz in den europäischen Kernmärkten. Das Unternehmen hatte in der Schweiz erst kürzlich zugegriffen und der Baloise deren Online-Versicherer Friday abgekauft.

Bei Allianz Direct hat die Allianz ihr Online-Geschäft in fünf europäischen Ländern gebündelt. Der nun erworbene iptiQ-Versicherungsträger in Luxemburg hat in der Schweiz, Deutschland, Spanien, den Niederlanden und Italien mehr als 100 Beschäftigte.

An der Börse kam der Teilverkauf gut an. Mit einem Kursplus von einem Prozent setzte sich Swiss Re an die Spitze der Bluechips der Börse in Zürich. Der zweitgrößte Rückversicherer der Welt hatte im Mai angekündigt, einen Schlussstrich unter das verlustbringende Geschäft mit schlüsselfertigen Angeboten ohne eigenen Markenauftritt zu ziehen. Swiss Re hat mit der vor neun Jahren ins Leben gerufenen Plattform in den vergangenen zwei Jahren mehr als 600 Millionen Dollar Verlust eingefahren und erwartet auch 2024 einen Fehlbetrag.


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