Kunden von Deka und Union Investment kaufen mehr Fonds
Die Kunden von Dekabank und Union Investment greifen wieder mehr zu Investmentfonds. Der Netto-Fondsabsatz habe sich in den ersten sechs Monaten auf 11,5 (2023: 5,7) Milliarden Euro verdoppelt, sagte Union-Investment-Chef Hans Joachim Reinke der „Börsen-Zeitung“ (Dienstagausgabe). Davon stammten 6,5 Milliarden Euro aus dem Vertrieb von Publikumsfonds, der Rest aus dem Geschäft mit institutionellen Kunden. Vor allem Rentenfonds seien gefragt gewesen. Union Investment verkauft seine Fonds vor allem über die Volks- und Raiffeisenbanken, die Dekabank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen. Sie verkaufte im Asset Management 6,1 Milliarden Euro an Fonds, davon 4,6 (3,4) Milliarden an Privatkunden. „Die Entwicklung im Fondsgeschäft ist weiter erfreulich“, sagte Vorstandschef Georg Stocker.
Ihr Zertifikate-Geschäft sank dagegen um ein Viertel auf 8,3 Milliarden Euro, weil sich Privatkunden hier zurückhielten. Bei den genossenschaftlichen Banken wird das Zertifikate-Geschäft über die DZ Bank und nicht über Union Investment abgewickelt. Von den Fondssparplänen setzte die Deka mit 235.000 dreimal so viele ab wie ein Jahr zuvor, Union-Chef Reinke nannte eine Zahl von 100.000 Fondssparplänen. Union Investment verwaltete per Ende Juni insgesamt 486,9 Milliarden Euro, 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Deka kam auf ein verwaltetes Vermögen von 402,2 (Ende 2023: 380,9) Milliarden Euro, wovon 377,4 (357,7) Milliarden auf das Fondsgeschäft entfallen.
Beide großen Fondshäuser rechnen für das laufende Jahr aber nicht mit Gewinnzuwächsen. „Vor dem Hintergrund der bestehenden geopolitischen Spannungen und der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ sei ein wirtschaftliches Ergebnis von 700 Millionen Euro zu erwarten, bekräftigte die Dekabank am Dienstag in Frankfurt. 2023 hatte sie mit einem Gewinn von 971,5 Millionen Euro die angepeilte Milliarde knapp verpasst. Mehr als zwei Drittel des Ziels für 2024 hat sie nach sechs Monaten schon erreicht: Mit 512,4 Millionen Euro liegt das wirtschaftliche Ergebnis aber 19 Prozent unter dem des Vorjahres. Grund für den Rückgang seien vor allem Bewertungseffekte.
Union-Investment-Chef Reinke sagte: „Wir laufen auf ein Ergebnis mindestens wie im vergangenen Jahr zu – trotz aller Herausforderungen.“ Für 2023 hatte die Fondsgesellschaft ein Konzernergebnis von 684,5 Millionen Euro ausgewiesen.