Bundesbank

KI kann laut Bundesbank geldpolitische Kommunikation verbessern

Frankfurt am Main | 18.03.2025 | Reuters

Die Nutzung von KI-gestützten Analysen der Geldpolitik kann laut Bundesbank dazu beitragen, die Kommunikation von Notenbanken mit den Finanzmärkten zu verbessern. Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) könne beispielsweise überprüft werden, ob der Tonfall der Währungshüter die gewünschten geldpolitischen Signale auch richtig vermittele, hieß es in einem am 18. März veröffentlichten Aufsatz der deutschen Notenbank aus ihrem jüngsten Monatsbericht. „Die Analyse durch KI ersetzt menschliche Expertise nicht, verbessert aber das Verständnis über die geldpolitische Kommunikation und deren Wirkung“, hieß es in dem Aufsatz. Unerwünschte Reaktionen an den Finanzmärkten auf Notenbank-Kommunikation könnten so vermieden werden.

Die Bundesbank hat ein KI-Modell mit dem Namen „MILA“ (Monetary-Intelligent Language Agent) entwickelt, mit dem geldpolitische Texte automatisiert und nach Regeln ausgewertet werden können. Dabei bewertet es einzelne Sätze unter Berücksichtigung weiterer Informationen, begründet die Einstufung und gibt unter Verwendung mathematischer Formeln auch eine Einschätzung des Gesamttextes. Die menschliche Einstufung kann dann mit der KI-Bewertung verglichen werden. Die Ergebnisse sind laut Bundesbank damit nachvollziehbar. Kern des KI-Werkzeugs ist ein leistungsfähiges Sprachmodell. Es kann etwa klassifizieren, wie stark eine Aussage einer lockeren oder einer straffen geldpolitischen Linie entspricht.

Die Bundesbank weist aber auch auf die Risiken solcher KI-gestützten Analysen hin. „Für Zentralbanken kann es schwieriger werden, ihre Botschaften effektiv an ihr menschliches Zielpublikum zu senden, wenn dieses zunehmend KI zur Interpretation einsetzt“, warnen die Autoren. Anreize für die verschiedenen Finanzmarktakteure, sich eigene Informationen zu beschaffen und diese zu analysieren, könnten geringer werden. Die Meinungsvielfalt könne dadurch abnehmen. Sollten Notenbanken KI zur Gestaltung ihrer Kommunikation verwenden, „könnte ein Szenario entstehen, in dem am Ende nur noch Maschinen mit Maschinen kommunizieren.“


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