Inflation zieht im Juli leicht an - Dienstleistungen teurer
Die Inflation in Deutschland zieht wegen spürbar gestiegener Preise für Versicherungen, Gaststättenbesuche und andere Dienstleistungen an. Im Juli erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um durchschnittlich 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am 9. August eine frühere Schätzung bestätigte. Im Juni hatte die Teuerungsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen. Von Juni auf Juli zogen die Preise um 0,3 Prozent an.
„Vor allem die Preisrückgänge bei Energie dämpfen die Inflationsrate“, sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. „Demgegenüber beobachten wir weiterhin überdurchschnittliche Preiserhöhungen bei Dienstleistungen.“ Diese verteuerten sich um durchschnittlich 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Ökonomen erklären das mit deutlich gestiegenen Löhnen. Die höheren Personalkosten werden demnach von vielen Unternehmen an die Kunden weitergereicht. Versicherungen verteuerten sich um 13,9 Prozent, Dienstleistungen sozialer Einrichtungen um 8,1 Prozent und die für Gaststätten um 6,7 Prozent. Merklich teurer wurde unter anderem auch die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 5,9 Prozent).
Energie verbilligte sich dagegen um 1,7 (Juni: minus 2,1) Prozent. Kraftstoffe wie Benzin kosteten 0,4 Prozent weniger. Die Verbraucherinnen und Verbraucher profitierten zudem von günstigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (minus 13,9 Prozent) sowie für Strom (minus 6,2 Prozent) und Erdgas (minus 3,3 Prozent). Dagegen wurden insbesondere Fernwärme (plus 31,0 Prozent) und leichtes Heizöl (plus 7,7 Prozent) teurer.
Nahrungsmittel kosteten im Schnitt 1,3 Prozent mehr als im Juli 2023. Beim Einkauf musste unter anderem für Olivenöl (plus 45,0 Prozent) sowie für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 6,1 Prozent) mehr hingeblättert werden. Schokolade verteuerte sich dabei um 10,7 Prozent. Auch Gemüse (plus 1,7 Prozent) oder Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,9 Prozent) musste mehr bezahlt werden. Billiger wurden dagegen vor allem Molkereiprodukte (minus 1,1 Prozent).
Die sogenannte Kerninflationsrate – bei der die oft stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise herausgerechnet werden – verharrte bei 2,9 Prozent.