Deutsche-Bank-Chef macht sich für Verbriefungsmarkt stark
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing spricht sich für eine Wiederbelebung des schwachen Verbriefungsmarktes in Europa zur Finanzierung der anstehenden großen Reformaufgaben aus. Bis hin zu einer vollendeten Kapitalmarktunion in Europa werde es voraussichtlich noch einige Jahre dauern, sagte Sewing auf einer EZB-Konferenz zur Bankenaufsicht.
„Es gibt Sachen, die wir in der Übergangszeit machen können“, sagte er. „Es liegen Vorschläge auf dem Tisch zu Verbriefungen, die dabei helfen würden, die Bilanzen der Banken zu befreien.“ Der Umgang mit den Risiken sei bei den Instituten inzwischen völlig anders als zur Zeit der Finanzkrise 2008. „Wir haben unsere Lektion gelernt“ Jetzt komme es darauf an, bei Verbriefungen den nächsten Schritt zu gehen auf dem Weg hin zur Kapitalmarktunion.
Bei Verbriefungen schnüren Banken Kreditforderungen aus ihren Bilanzen zu handelbaren Wertpapieren zusammen, um sie dann an Investoren zu verkaufen. Damit entledigen sie sich unter anderem des Risikos von Zahlungsausfällen und können Kapital freisetzen. Während der globalen Finanzkrise waren solche Papiere stark in Verruf geraten. Denn damals waren mit Immobilienkrediten unterlegte Papiere in großer Zahl ins Taumeln geraten, was die Krise stark befeuerte. Das Vertrauen in diese Anlageklasse hat seitdem stark gelitten, bis heute hat sich in Europa der Markt für Verbriefungen nicht erholt.
Auch Commerzbank-Chef Manfred Knof hatte sich unlängst für eine Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes ausgesprochen und gefordert, Investitionen in solche Anlageklassen zu erleichtern. Unter anderem seien die aktuellen Dokumentations- und Meldepflichten zu aufwendig.