Commerzbank-Tochter mBank löst weitere Streitfälle um Franken-Kredite
Die Beilegung weiterer Rechtsstreitigkeiten um frühere Franken-Kredite hat der polnischen Commerzbank-Tochter mBank einen unerwartet hohen Gewinn beschert. Infolge gesunkener Rückstellungen für Streitfälle stieg der Nettogewinn im zweiten Quartal auf 421,9 Millionen Zloty (rund 98 Millionen Euro), wie die mBank am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 348 Millionen Zloty gerechnet. Die Nettozinserträge lagen mit 2,16 Milliarden Zloty hingegen knapp unter dem erwarteten Betrag von 2,23 Milliarden Zloty.
Im zurückliegenden Quartal schloss die Bank 1.848 Vergleiche mit Kreditnehmern, mit denen es Streit wegen Fremdwährungshypotheken gab. Damit stieg die Zahl derartiger Vereinbarungen auf insgesamt 17.016. Die mBank erwartet nach eigenen Angaben 4.800 weitere Vergleiche, was 21 Prozent der aktiven Schweizer-Franken-Kredite entspreche. Die Vorsorge für diese Rechtsrisiken bei der polnischen Tochter hat auch die Bilanzen der Commerzbank belastet. Die Frankfurter Bank legt ihre Quartalszahlen am 7. August vor.
In Polen hatten Zehntausende Kreditnehmer bei verschiedenen Banken Hypotheken in Franken aufgenommen, um von niedrigeren Zinsen in der Schweiz zu profitieren. Doch der Franken gewann im Vergleich zum Zloty an Wert, die Kosten für die Kunden stiegen. Viele Polen klagten, um aus den letztlich teuren Krediten herauszukommen. Die polnische Bankenvereinigung rechnet damit, dass das Problem die Branche noch 12 bis 15 Jahre lang belasten könnte.