BNP Paribas will sich mit Vermögensverwaltung von AXA stärken
Die französische Großbank BNP Paribas will das Geschäft mit der Vermögensverwaltung von Europas zweitgrößtem Versicherer AXA übernehmen und dafür 5,1 Milliarden Euro auf den Tisch legen. BNP und AXA führten exklusive Gespräche über die Akquisition, teilten beide Finanzkonzerne mit.
Mit dem Zukauf würde die Bank ihr Vermögensverwaltungsgeschäft in einem heftig umkämpften Markt kräftig ausbauen. Mit insgesamt 1,5 Billionen Euro würde BNP zu einem der führenden Vermögensverwalter Europas aufsteigen. Marktführer ist Amundi mit 2,16 Billionen Euro an verwaltetem Vermögen. Die Transaktion soll Mitte 2025 abgeschlossen werden.
Für den Versicherer AXA ist der Verkauf ein wichtiger strategischer Schritt – der Konzern würde sich künftig auf das Kerngeschäft mit Lebensversicherungen, Sparanlagen, Sach- und Unfallversicherungen sowie Krankenversicherungen konzentrieren. Der Kaufpreis soll in bar fließen. Rund 3,8 Milliarden Euro will AXA für Aktienrückkäufe verwenden und damit seinen Aktionären zugutekommen lassen. Der Rest des Erlöses werde für „organisches und anorganisches Wachstum“ ausgegeben, sagte AXA-Vizechef Frederic de Courtois.
AXA legte außerdem Zahlen für das erste Halbjahr vor. Demnach stiegen die Gesamterlöse um sieben Prozent auf 59,9 Milliarden Euro. Das lag etwas über den Schätzungen der Analysten, die in einem von AXA zusammengestellten Konsensus im Schnitt 59,4 Milliarden Euro prognostiziert hatten. Der bereinigte Gewinn stieg um vier Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. AXA hatte außerdem die Übernahme des italienischen Versicherers Gruppo Nobis für 423 Millionen Euro bekanntgegeben. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein.