Wettbewerb

BayernLB will Direktbank DKB nicht verkaufen - Wachstum im Blick

München | 05.04.2023 | Reuters

BayernLB-Chef Stephan Winkelmeier schließt einen Verkauf der Direktbank-Tochter DKB vorerst aus. „Im Moment denkt da keiner darüber nach. Eine Bank zu verkaufen, macht zurzeit keinen Sinn“, sagte Winkelmeier auf der Bilanzpressekonferenz der Bayerischen Landesbank (BayernLB) am Mittwoch in München mit Verweis auf die niedrigen Preise. „Die DKB bleibt integraler Bestandteil des Hauses.“ Spekulationen über einen Verkauf gibt es seit Jahren, weil die DKB strategisch nicht mehr zu der auf Großkunden und Kapitalmärkte ausgerichteten BayernLB passt. Zu Jahresbeginn hat sich die zweitgrößte Direktbank in Deutschland nach der ING-DiBa von dem Ziel verabschiedet, die Zahl der Kunden auf acht von 5,3 Millionen zu schrauben – „aus Profitabilitätsgründen“, wie der BayernLB-Chef sagte.

Grundsätzlich setze die DKB aber weiter auf Wachstum, auch durch Zukäufe. Der internationale Vergleich zeige, dass Banken im Privatkundengeschäft nur mit einem Marktanteil von mindestens 15 Prozent ihre Kapitalkosten verdienen könnten. Das wären in Deutschland rund zwölf Millionen Kunden, rechnete Winkelmeier vor. Das sei aus eigener Kraft aber nicht möglich. „Wir würden da weiter mit wachen Augen durch die Welt laufen“, sagte der BayernLB-Chef mit Blick auf mögliche Übernahmen von Kundenbeständen oder von Kreditkarten-Portfolien.

Im vergangenen Jahr trat die DKB, jahrelang der größte Gewinnbringer der BayernLB, mit einem Ergebnis von 354 (2021: 369) Millionen Euro vor Steuern praktisch auf der Stelle. „Die DKB hat von der Zinswende profitiert – und zugleich unter ihr gelitten“, sagte Winkelmeier. Der Zinsüberschuss zog kräftig an. Zugleich verbuchte sie zweistellige Millionenverluste mit den eigenen Anlagen in Publikumsfonds. Die Investitionen in die IT ließen die Verwaltungskosten steigen. Die DKB werde noch ein bis zwei Jahre in IT investieren müssen, sagte Finanzvorstand Markus Wiegelmann.


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