- Vorstände und Aufsichtsräte sind sich einig
- Zusammenschluss zum 1. Juli geplant
- Örtliche Präsenz in Beselich bleibt erhalten
- Jobgarantie für Beschäftigte
Die Volksbank Schupbach und die Volksbank Mittelhessen wollen fusionieren. Nach vertrauensvollen Gesprächen zwischen den Vorständen beider Banken haben sich sowohl die Vorstände als auch die Aufsichtsräte beider Häuser für den Zusammenschluss ausgesprochen. Die endgültige Entscheidung obliegt der Vertreterversammlung der Volksbank Mittelhessen und der Generalversammlung der Volksbank Schupbach, die noch im ersten Halbjahr 2025 über den Fusionsvertrag abstimmen sollen. Die notwendigen Projektarbeiten sollen im Januar beginnen, teilen die Vorstände beider Banken mit. Ziel ist es, die Fusion im Juli 2025 abzuschließen.
Regulatorische Anforderungen an Banken steigen
„Wir nehmen wahr, dass es für viele Kolleginnen und Kollegen in Genossenschaftsbanken herausfordernder wird, die an sie gestellten und wachsenden Anforderungen der Bankenaufsicht zu erfüllen. Deshalb sind wir offen für Gespräche und Fusionsanfragen, um unsere Ressourcen und Stärken in der Region weiter zu bündeln und auch kleineren Häusern mit unserer Expertise und Leistungsfähigkeit zur Seite zu stehen“, sagt Dr. Lars Witteck, Vorstandssprecher der Volksbank Mittelhessen. Das sichere dauerhaft die Verfügbarkeit wohnortnaher Bankdienstleistungen und eine qualitativ hochwertige Beratung der Kunden.
„Die Rahmenbedingungen für kleine Banken werden durch die dynamisch weiter steigenden aufsichtsrechtlichen Vorgaben immer schwieriger“, bestätigt Wolfgang Behr, Vorstand der Volksbank Schupbach. Das Geschäftsmodell seiner Bank unterscheide sich deutlich von dem einer Großbank, doch die Rechtsvorschriften und Regelungen gelten im Wesentlichen für alle gleich. „Dem mit einer kleinen Belegschaft in einem kleinen Geschäftsgebiet gerecht zu werden, wird für uns immer komplizierter. Umso glücklicher sind wir, dass wir in der Volksbank Mittelhessen einen Partner gefunden haben, der Fusionen nicht nur als Gelegenheit zum Wachsen sieht, sondern das Geschäft vor Ort mit uns gemeinsam weiterentwickelt und dabei auch neue Angebote für unsere Mitglieder und Kunden möglich macht.“
Vorstandmitglied Markus Biermann ergänzt: „Wir teilen dieselben genossenschaftlichen Werte und handeln auch künftig in der Beratung nach unserem Motto persönlich – flexibel – kompetent. Die Kolleginnen und Kollegen der Volksbank Schupbach bleiben auch nach der Fusion verlässliche Partner für alle Privatkunden, Handwerksbetriebe, Freiberufler und mittelständische Unternehmen im Raum Beselich, Runkel und Weilburg.“
„Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Team der Volksbank Schupbach“, betont Dr. Lars Witteck. „Wir hatten im Vorfeld sehr vertrauensvolle und wertschätzende Gespräche. Dabei haben wir die Kollegen aus der Gemeinde Beselich als sehr engagierte Banker kennengelernt, die in ihrem Gebiet hervorragende Arbeit leisten. Die Volksbank Schupbach ist eine gut kapitalisierte kleine Bank mit Potenzial – was nicht zuletzt die regelmäßig überdurchschnittlichen Wachstumsraten im Kundengeschäft in den zurückliegenden Jahren beweisen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam noch mehr für unsere Mitglieder und Kunden erreichen können.“
Für Kunden und Beschäftigte ändert sich durch die Fusion nichts. Die Geschäftsstellen bleiben bestehen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es eine umfassende Beschäftigungsgarantie. Auch der Name Volksbank Schupbach bleibt als Marke erhalten. Das bedeutet, dass die Kundinnen und Kunden vor Ort weiterhin auf die vertrauten Namen und Gesichter setzen können.
Die Volksbank Schupbach eG
Die Volksbank Schupbach wurde 1863 durch Schupbacher, Obertiefenbacher und Gaudernbacher Bürger gegründet. Heute betreibt sie zwei Geschäftsstellen in Schupbach und Obertiefenbach. 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen die rund 5.000 Kunden in der Region rund um Beselich. Die Bank hat aktuell 1772 Genossenschaftsmitglieder. Die Bilanzsumme erreichte im Jahr 2023 rund 150 Millionen Euro. Das Kundenkreditvolumen lag bei 123 Millionen Euro, die Kundengelder bei 105 Millionen Euro und der Jahresüberschuss betrug 242.000 Euro.
Die Volksbank Mittelhessen eG
Mit einer Bilanzsumme von rund 10,8 Milliarden Euro gehört die Volksbank Mittelhessen zu den größten Genossenschaftsbanken in Deutschland. Sie betreut rund 345.000 Kunden und hat derzeit 197.230 Genossenschaftsmitglieder in den vier Regionalmärkten Gießen, Marburg, Wetzlar Weilburg und Wetterau Vogelsberg. Der Unternehmenssitz ist Gießen, Stammhäuser der Vorgängerbanken befinden sich außerdem in Marburg, Wetzlar und Bad Nauheim. Im Jahr 2025 kommt nach der Fusion mit der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG ein fünfter Regionalmarkt dazu. Zum 31. Dezember 2023 betrieb die Volksbank Mittelhessen insgesamt 67 Geschäftsstellen und beschäftigte 1.077 Mitarbeiter in der Bank und rund 200 weitere in Tochtergesellschaften.