Jahresabschluss
Vertreterversammlung beschließt zwei Fusionen und 5,5 Prozent Dividende
Mittelhessen | 30.04.2025 | Volksbank Mittelhessen eG
  • Verschmelzung mit Volksbanken Schupbach und Feldatal
  • Jahresabschluss einstimmig verabschiedet
  • Dividende: 6,5 Mio. Euro fließen an die Mitglieder

Am Dienstag, 29. April 2025, fand in der Gießener Kongresshalle die Vertreterversammlung der Volksbank Mittelhessen statt. Die gewählten Vertreter der 195.123 Mitglieder bilden zusammen das höchste Organ der Genossenschaft. Im Namen und im Auftrag der Mitglieder entscheiden sie unter anderem über die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

In diesem Jahr standen zudem die Entscheidungen über die Fusion mit der Volksbank Feldatal eG und der Volksbank Schupbach eG zur Abstimmung. Die Vertreter der Volksbank Mittelhessen votierten einstimmig für den Zusammenschluss mit den beiden kleinen Volksbanken.

Die Generalversammlungen der Volksbank Schupbach und der Volksbank Feldatal hatten bereits am 24. und 25. April mit überwältigender Mehrheit Ja zu einer Verschmelzung mit der Volksbank Mittelhessen gesagt. In Schupbach votierten 99,5 Prozent der anwesenden Mitglieder mit Ja, in Feldatal waren es 97,2 Prozent. Somit erfolgt die Fusion der Banken rückwirkend zum 1. Januar 2025.

Bereits im vergangenen Jahr wurde die Fusion mit der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG beschlossen, die in diesem Jahr ebenfalls offiziell vollzogen wird. Damit wächst die Bilanzsumme der Volksbank Mittelhessen nach Geschäftszahlen des Jahres 2024 unter Berücksichtigung der drei Fusionspartner insgesamt um etwa 1,4 Mrd. Euro auf nun 13,0 Mrd. Euro. Für die Beschäftigten der neu dazu kommenden Häuser gilt unter anderem, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen für einen Zeitraum von zehn Jahren geben wird und die Filialen mindestens über die nächsten zehn Jahre erhalten bleiben.

Geschäftsentwicklung und Bilanzsumme

Vorstandssprecher Dr. Peter Hanker hatte zuvor in seinem Vortrag detailliert über die wirtschaftlichen Ergebnisse und wesentlichen Ereignisse des vergangenen Geschäftsjahres berichtet. Er betonte, dass die Volksbank Mittelhessen auch weiterhin ein stabiler Anker in der Wirtschaftsregion sei und untermauerte dies mit starken Geschäftszahlen.

Die Bilanzsumme der Volksbank Mittelhessen hat sich im Jahr 2024 erneut erhöht. Sie stieg um 845 Mio. Euro auf gut 11,6 Mrd. Euro. Das Plus in Höhe von 7,8 Prozent wird wesentlich getragen durch höhere Kundeneinlagen auf der Passivseite. Nach Bilanzsumme gehört die Volksbank Mittelhessen weiterhin zu den größten Volksbanken Deutschlands.

Die gesamten bilanziellen Kundeneinlagen erhöhten sich im Jahr 2024 um 786 Mio. Euro (+8,6 Prozent) auf rund 9,9 Mrd. Euro. Dieser Mittelzufluss ist auch Ausdruck der aktuellen Situation vieler Mitglieder und Kunden. Im Angesicht der allgemeinen Unsicherheiten ist die Sparquote nach wie vor hoch. Verstärkt wurde dies durch nach der Niedrigzinsphase wieder verzinste Tagesgeldeinlagen.

Neben diesen Einlagen unterhalten die Volksbank-Kunden in Wertpapierdepots und in Form von Direktanlagen bei den Verbundpartnern (Fonds, Lebensversicherungen und Bausparguthaben) ein bilanziell nicht berücksichtigtes Vermögen von gut 5 Mrd. Euro (+369 Mio. Euro).

Die wichtigsten Ertragsquellen der Bank haben sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt.

Die Zinserträge – ohne die laufenden Erträge – erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 55,8 Mio. Euro auf 315,6 Mio. Euro. Die Zinsaufwendungen stiegen um 74,3 Mio. Euro auf 152,7 Euro an. Die laufenden Erträge aus Investmentanteilen, Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen entwickelten sich deutlich nach oben, um 16,7 Mio. Euro auf 38,4 Mio. Euro. Der Ergebnisbeitrag aus Provisionen hat sich mit 65,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Mio. Euro verbessert.

Die Cost-Income-Ratio (CIR) als Kennzahl für die Effektivität des Geschäfts stieg leicht an, von 50,5 Prozent auf 51,8 Prozent im Jahr 2024. Rechnerisch war für die Bank somit ein Aufwand von 51,8 Cent nötig, um einen Euro zu erwirtschaften.

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit für das Jahr 2024 beträgt rund 103,1 Mio. Euro. Abzüglich der Einkommensteuern und Ertragsteuern in Höhe von knapp 31,2 Mio. Euro, sonstiger Steuern in Höhe von knapp 422.000 Euro sowie der Einstellung von 15 Mio. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken beträgt der Jahresüberschuss für das

Geschäftsjahr gut 56,5 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr (rund 290.000 Euro) und der Vorwegeinstellung in die gesetzlichen Rücklagen von 20 Mio. Euro sowie der Vorwegeinstellung in andere Ergebnisrücklagen von weiteren 20 Mio. Euro ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von knapp 16,8 Mio. Euro. Das ist aus Sicht des Vorstands ein sehr gutes Ergebnis – vor allem in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld.

Die Volksbank Mittelhessen ist eine durchweg solide finanzierte Bank. Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurde das Eigenkapital unter anderem durch Erhöhung der Geschäftsguthaben der Mitglieder und Zuführung zu den Rücklagen und in den Fonds für allgemeine Bankrisiken weiter gestärkt.

Bis zum Stichtag stieg das bilanzielle Eigenkapital um gut 73 Mio. Euro auf knapp 1,15 Mrd. Euro, das ist ein Plus von 6,8 Prozent. Die Kernkapitalquote liegt zum Jahresende bei 16,1 Prozent. Nach Beschlussfassung durch die Vertreterversammlung steigt sie auf 17,1 Prozent an. Damit ist die Volksbank Mittelhessen auch hinsichtlich künftig geltender, strengerer Kapitalquoten gut aufgestellt.

Vertreter billigen Jahresbilanz

Das vorgestellte Prüfungsergebnis der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geht mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk einher.

Die 280 anwesenden Vertreter genehmigten bei der Versammlung in Gießen den vorgestellten Jahresabschluss für 2024 einstimmig. Sie entlasteten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates anschließend ebenfalls einstimmig.

Dividende bleibt bei 5,5 Prozent

Vorstandssprecher Dr. Lars Witteck stellte im Anschluss den gemeinsamen Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zur Verwendung des Bilanzgewinnes vor.

Dieser Gewinn von exakt 16.758.440,11 Euro wird nach Zustimmung der Vertreter folgendermaßen verteilt:

  • Ausschüttung einer Dividende von 5,5 Prozent auf die Geschäftsguthaben, das entspricht einem Betrag von 6.511.311,30 Euro
  • Zuweisung in die gesetzliche Rücklage von 5 Mio. Euro
  • Zuweisung in andere Ergebnisrücklagen von 5 Mio. Euro
  • Gewinnvortrag auf die Ergebnisrechnung 2025 von 247.128,81 Euro

Die Vertreterversammlung stimmte auch diesen Vorschlägen einstimmig zu.

Wahlen zum Aufsichtsrat

Die turnusgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Eva Hofmann, Tanja Jost, Jennifer Müller und Prof. Dr. Katja Specht wurden einstimmig wiedergewählt.

Der bisherige Aufsichtsrat Walter Lemmer stand für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung und scheidet daher aus dem Gremium aus. Lemmer war von 2010 bis 2019 Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Ebsdorfergrund eG und seit der Fusion mit der Volksbank Mittelhessen dort als Aufsichtsrat und Mitglied im Prüfungsausschuss aktiv. Vorstandssprecher Dr. Peter Hanker bedankte sich im Namen der Bank herzlich für sein langjähriges Engagement.

Der von der Generalversammlung der Volksbank Schupbach eG nominierte Kandidat Alexander Steinberg komplettiert den Aufsichtsrat. Er wurde ebenfalls einstimmig gewählt. Der 48-Jährige ist Geschäftsführer und Gesellschafter der Edgar Graß Speditions-GmbH & Co KG in Schupbach und gehört dem Aufsichtsrat der Volksbank Schupbach seit 2015 an.

1,3 Mio. Euro für Vereine und soziale Initiativen

Die Volksbank Mittelhessen übernimmt Verantwortung für die Region und fördert zahlreiche regionale Initiativen, Vereine sowie soziale und gemeinnützige Einrichtungen. Das geschieht durch die regelmäßige Ausschreibung von Förderwettbewerben. Auch im Jahr 2024 hat die Volksbank Mittelhessen auf diese Weise erneut Fördermittel in Höhe von rund 1,3 Mio. Euro vergeben. Eine Übersicht inklusive der jeweiligen Teilnahmebedingungen zu allen aktuellen Wettbewerben und zu den geförderten Vereinen im Jahr 2023 ist unter vb-mittelhessen.de/engagement zu finden.

Die Volksbank Mittelhessen eG

Zum 31. Dezember 2024 hatte die Volksbank Mittelhessen 344.231 Kunden in den vier Regionalmärkten Gießen, Marburg, Wetzlar Weilburg und Wetterau Vogelsberg, davon waren 195.123 auch Genossenschaftsmitglieder. Die Mitgliederquote beträgt somit 56,7 Prozent. Der Unternehmenssitz ist Gießen, Stammhäuser der Vorgängerbanken befinden sich außerdem in Marburg, Wetzlar und Bad Nauheim. Zum Stichtag betrieb das Unternehmen 64 Geschäftsstellen. Die Anzahl der Selbstbedienungs-Standorte beträgt 49. Unseren Kundinnen und Kunden stehen 141 Geldautomaten zur Verfügung.

Insgesamt arbeiteten zum Stichtag 1.117 Mitarbeiter für das Unternehmen. Dazu kommen 75 Auszubildende. Weitere 200 Mitarbeiter arbeiteten in Tochtergesellschaften der Volksbank Mittelhessen.

Die VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG bringt 46.493 Kunden, von denen 21.229 auch Mitglieder der Genossenschaft sind, in die Volksbank Mittelhessen ein. In der VR-Bankverein-Unternehmensgruppe waren zum Stichtag Ende 2024 insgesamt 316 Mitarbeiter tätig.

Die Volksbank Schupbach eG

Die Volksbank Schupbach kommt zum Stichtag 31. Dezember 2024 auf eine Bilanzsumme von 158,2 Mio. Euro. 20 Mitarbeiter in den beiden Filialen in Schupbach und Obertiefenbach betreuen die rund 5.000 Kunden der Bank.

Sie verzeichnet laut der Bilanz 2024 101,5 Mio. Euro an Kundeneinlagen und 121,8 Mio. Euro bei den Ausleihungen an Kunden. Das Eigenkapital beträgt 8,6 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis beträgt 730.000 Euro, das Zinsergebnis 2,5 Mio. Euro. Als

Bilanzgewinn wurden 2024 unter dem Strich 240.000 Euro ausgewiesen.

Die Volksbank Feldatal eG

Die Volksbank Feldatal steht ihren 2.296 Kunden mit 11 Mitarbeitern in den beiden Filialen in Groß-Felda und Storndorf zur Verfügung. Die Bank verzeichnet für das Jahr 2024 eine Bilanzsumme in Höhe von 91,4 Mio. Euro.

Sie kommt zum Stichtag 31.12. 2024 auf 45,7 Mio. Euro an Kundeneinlagen und 28,7 Mio. Euro bei den Ausleihungen an Kunden. Das Eigenkapital beträgt 8,6 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis beträgt 190.000 Euro, das Zinsergebnis 500.000 Euro. Als Bilanzgewinn wurden 2024 insgesamt 290.000 Euro ausgewiesen.

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