Jahresabschluss
Union Investment trotzt schwierigem Umfeld
Frankfurt am Main | 27.02.2024 | Union Asset Management Holding AG
  • Assets under Management auf neuem Höchststand
  • Zweitbestes Neugeschäft mit Privatkunden in der Unternehmensgeschichte
  • Geschäft mit institutionellen Kunden zog im Schlussquartal deutlich an

Union Investment hat das Geschäftsjahr 2023 trotz des schwierigen Umfelds für die Asset-Management-Branche gut gemeistert. Obwohl die Zinswende sowie die geopolitischen Spannungen die Kapitalmärkte prägten, lag der Nettoabsatz bei insgesamt 16,8 Milliarden Euro. Das ist einer der höchsten Zuflüsse in der Branche, auch wenn der Zustrom etwas geringer ausfiel als im Vorjahr (2022: 17,5 Mrd. Euro). Aufgrund des resilienten Neugeschäfts, der guten Fondsperformance und der insbesondere im vierten Quartal 2023 anziehenden Börsen stieg das verwaltete Vermögen auf einen neuen Höchststand von 455,2 Milliarden Euro (2022: 413,1 Mrd. Euro). Auch das Ergebnis vor Steuern machte mit 974 Millionen Euro einen deutlichen Sprung nach oben (2022: 694 Mio. Euro). Es ist damit das zweitbeste Resultat in der Unternehmensgeschichte. „Union Investment zählte auch 2023 zu den absatzstärksten Fondsgesellschaften in Deutschland und Europa. Damit haben wir unsere Marktposition in Deutschland erneut ausbauen können. Wir sind operativ gut unterwegs und haben die Zukunft fest im Blick“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft.

Das Neugeschäft mit Privatkunden trug im abgelaufenen Jahr mit 12,2 Milliarden Euro (2022: 10,7 Mrd. Euro) erneut den größten Teil zum Absatz bei. Dies war zugleich der zweithöchste Nettozufluss im Privatkundengeschäft in der Unternehmensgeschichte nach dem Rekordjahr 2021. Der verwaltete Bestand privater Gelder belief sich auf 218,0 Milliarden Euro (2022: 190,3 Mrd. Euro). „Das Absatzergebnis im Privatkundengeschäft ist ein schöner Beleg für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnerbanken, für die ich mich bei den Beraterinnen und Beratern der 697 genossenschaftlichen Institute sehr herzlich bedanke“, betonte Reinke.

Zinsbedingt standen 2023 bei Privatkunden erstmals wieder Rentenfonds im Mittelpunkt des Interesses. Ihnen flossen 7,3 Milliarden Euro zu (2022: 0,0 Mrd. Euro). Anlagefavorit war hier der UniOpti4, der neue Gelder in Höhe von 4,9 Milliarden Euro auf sich zog. Aktienfonds wurden ebenfalls rege nachgefragt und verzeichneten Zuflüsse von 5,2 Milliarden Euro (2022: 6,7 Mrd. Euro). Davon entfielen allein auf den UniGlobal in verschiedenen Anteilsklassen 3,0 Milliarden Euro. Während der Absatz bei den Offenen Immobilienfonds mit 0,4 Milliarden Euro leicht positiv war (2022: 1,9 Mrd. Euro), mussten Mischfonds Abflüsse von 1,2 Milliarden Euro (2022: 2,6 Mrd. Euro) hinnehmen.

Getragen wurde das starke Absatzergebnis im Privatkundengeschäft insbesondere durch das ratierliche Sparen. „Wir können vor allem über Schwung beim regelmäßigen Aktienfondssparen und bei vermögenswirksamen Leistungen berichten. Besonders gefreut hat uns, dass die Anzahl der Aktienfondssparpläne erstmals die Zwei-Millionen-Marke überschritten hat“, sagte Reinke. Mit den klassischen Sparplänen, den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment 6,30 Millionen Fondssparpläne. Diese liegen somit nahezu auf dem Rekordniveau des Vorjahres (2022: 6,35 Mio.).

Nachhaltige Geldanlagen spielen in den Depots von Privatkunden und institutionellen Kunden nach wie vor eine wichtige Rolle. „Wir haben nach unseren Nachhaltigkeitskriterien Ende letzten Jahres 90,6 Milliarden Euro in nachhaltigen Fondsanlagen gemanagt. Betrachtet man das Volumen nach Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung, betrug das verwaltete Fondsvolumen 128,7 Milliarden Euro“, erklärte Reinke. Die entsprechenden Vorjahreswerte betrugen 81,2 Milliarden Euro beziehungsweise 122,3 Milliarden Euro.

Neugeschäft mit institutionellen Kunden zog im Schlussquartal deutlich an

„Die Entscheidungen unserer institutionellen Kunden waren 2023 von der Verarbeitung der massiven Zinserhöhungen, dem Renditeanstieg auf der gesamten Zinskurve und den Auswirkungen auf sämtliche Anlageklassen in den Portfolios geprägt“, sagte Reinke. Erst die sinkenden Inflationszahlen und die Erwartung erster Zinssenkungen führten insbesondere im vierten Quartal zu einer Belebung des Absatzes. „In diesem am Ende versöhnlichen Umfeld haben unsere institutionellen Kunden trotz knapper Risikobudgets und großer Liquiditätsbedürfnisse verstärkt in klassische Fixed-Income-Anlagen investiert“, erklärte Reinke. Insgesamt lag der Nettoabsatz mit institutionellen Kunden 2023 bei 4,6 Milliarden Euro (2022: 6,8 Mrd. Euro). Der Bestand an institutionellen Geldern betrug zum Jahresende 237,2 Milliarden Euro (2022: 222,8 Mrd. Euro).

Der Trend hin zu immer individuelleren Anforderungen im institutionellen Kundengeschäft setzte sich auch 2023 fort. So lag der Hauptabsatz mit 7,2 Milliarden Euro bei Spezialfonds (2022: 12,7 Mrd. Euro), während institutionellen Publikumsfonds netto 0,2 Milliarden Euro zuflossen (2022: -5,0 Mrd. Euro). Abflüsse von 2,8 Milliarden Euro gab es hingegen bei sonstigen Formaten wie Advisory und Vermögensverwaltung.

Unterm Strich zog Reinke ein positives Fazit, insbesondere weil Anleger trotz der Zinswende weiter auf hohem Niveau auf Fondslösungen setzten und damit die Robustheit des Geschäftsmodells unter Beweis stellten. Reinke kündigte zudem an, verstärkt investieren zu wollen, um die Marktposition auch zukünftig zu festigen: „Unsere starke Ausgangsposition ermöglicht es uns, in zentrale Zukunftsfelder zu investieren, in denen die großen Trends Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel eine entscheidende Rolle spielen werden.“

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