- Zins- und Provisionsüberschuss ausgebaut
- Eigenkapital gestärkt
- Hohe Nachfrage nach Wertpapier-Anlagen
Die Volksbank Kassel Göttingen kann für das Geschäftsjahr 2023 trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfeldes ein positives Fazit ziehen und grundsolide Zahlen vermelden. Gemeinsam mit seinem Vorstandsteam Kerstin Orth, Hans-Christian Reuß, Thorsten Schartel und Volker Stern präsentierte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Osse die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr.
Bank steht an der Seite ihrer Mitglieder und Kunden
Die Herausforderungen sowohl für Firmen- als auch Privatkunden sind enorm. Das Jahr 2023 war gekennzeichnet durch gestiegene Zinsen, hohe Materialpreise und Inflation sowie dem bereits seit Jahren anhaltenden Fach- und Arbeitskräftemangel. Wolfgang Osse: „Hinzu kommen die nicht abschätzbaren geopolitischen Spannungen. In dieser Situation ist es wichtig, einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu wissen.“
Die Genossenschaftsbank hat im abgelaufenen Geschäftsjahr gute und stabile Ergebnisse erzielt. Osse: „Dies verdanken wir ausschließlich dem Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden. Dieses Vertrauen muss man sich immer wieder hart erarbeiten und wir sind stolz darauf, dass uns dies letztes Jahr wieder gelungen ist.“
Erfreuliche Ergebnisse
Nach zehn Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank ist der Zins als Marktregulativ wieder zurück. Die Bank meldet für das abgelaufene Geschäftsjahr einen gestiegenen Zinsüberschuss – der wichtigsten Einnahmequelle – auf 58,8 Millionen Euro (+15 Prozent). Das Provisionsergebnis verbesserte sich ebenfalls um erfreuliche 7,2 Prozent auf 24,1 Millionen Euro. Treiber waren die Erträge aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft mit einer Steigerung von rund 20 Prozent auf 8,7 Millionen Euro.
Hohe Nachfrage nach Fonds und Zertifikaten
Der Zinsanstieg an den Geld- und Kapitalmärkten seit 2022 beflügelte nicht nur den Zinsüberschuss im Jahr 2023, sondern auch das Wertpapier- bzw. Investmentvermittlungsgeschäft. Neben der stark gestiegenen Nachfrage nach Fondsprodukten waren auch Finanzprodukte in Form von Zertifikaten bei den Volksbankkunden sehr gefragt. Der Nettoabsatz in Wertpapier-Anlagen konnte dadurch um stattliche 49 Prozent auf rund 146 Millionen Euro gesteigert werden.
Starkes Wachstum im Einlagengeschäft – Kundenanlagevolumen steigt
Ein erfreuliches Wachstum verzeichnet die Genossenschaftsbank im Einlagengeschäft. Dieses wuchs um rund 102 Millionen Euro auf 2,82 Milliarden Euro (+3,7 Prozent). Die Bank wertet dies als einen großen Vertrauensbeweis. Das gesamte Kundenanlagevolumen stieg um 281 Millionen Euro (+6,6 Prozent) auf 4,57 Milliarden Euro.
Eigenkapital ausgebaut
Das Eigenkapital stieg um 3,8 Prozent auf 399,1 Millionen Euro. Es übersteigt damit die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen sehr komfortabel. Wolfgang Osse: „Es ist eine grundsolide Basis für weiteres Kreditwachstum und die Weiterentwicklung unseres Bankgeschäftes.“
Betriebsaufwendungen im Plan – Bilanzgewinn steigt
Die Aufwendungen für den operativen Geschäftsbetrieb erhöhten sich auf 54,2 Millionen Euro (+4,8 Prozent) aufgrund gestiegener Tariflöhne, Zahlung von Inflationsausgleichsprämien sowie – aufgrund gestiegenen Geschäftsvolumens – höheren Bankenabgabe. Nach Abzug von Steuern, der Dotierung von Rücklagen und Reserven, weist die Genossenschaftsbank einen Bilanzgewinn von 3,54 Millionen (+2,8 Prozent) aus.
Kreditnachfrage – Kunden warten ab
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben im vergangenen Jahr zu der erwarteten Zurückhaltung bei der Kreditnachfrage sowohl bei den Privat- als auch Firmenkunden geführt. Osse: „Viele Bauwillige halten sich aktuell zurück und warten die weitere Entwicklung ab. Unter diesen schwierigen Bedingungen bewerten wir das Neukreditgeschäft und Prolongationen in Höhe von insgesamt 327 Millionen Euro als ein zufriedenstellendes Ergebnis.“ Insgesamt bewegt sich der gesamte Kreditbestand mit 2,02 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
Betriebsergebnis stellt zufrieden – Jubiläumsbonus für Mitglieder
Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg auf 30,9 Millionen Euro. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vertreterversammlung am 5. Juni 2024 wird der Vorstand den Genossenschaftsvertretern empfehlen, aufgrund des diesjährigen 160-jährigen Bankjubiläums – neben der Dividende – zusätzlich die Zahlung eines Jubiläumsbonus in Höhe von 1,6 Prozent an die Mitglieder auszuschütten. Dazu der Vorstandsvorsitzende: „Seit 160 Jahren stehen wir an der Seite unserer Mitglieder. Uns ist es daher wichtig, diese am Erfolg ihrer Genossenschaft teilhaben zu lassen.
Plattform voba4home weiter ausgebaut
Die volksbankeigene Immobilienplattform „voba4home“ wurde weiter ausgebaut und bietet heute das gesamte Spektrum rund um das Thema Bauen und Wohnen. Wolfgang Osse: „Interessenten finden hier ein Netzwerk an Services und Lösungen.“ Neu hinzugekommen sind hilfreiche Kauf- und Mietpreisrechner, Fördermittelfinder, Nebenkostenrechner oder die Ermittlung des Marktpreises einer Immobilie. Die Plattform mit dem Fokus auf Nordhessen und Südniedersachsen wird dadurch weiter aufgewertet. Osse weiter: „Wichtig ist, dass wir unsere Kunden auch persönlich unterstützen, denn auf Wunsch finden Interessenten immer einen festen Ansprechpartner in der Bank.“
Attraktiver Arbeitgeber
Mit Stichtag 31.12.2023 beschäftigte die Volksbank Kassel Göttingen 474 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon waren 32 junge Menschen in Ausbildung. Das Genossenschaftsinstitut hat sich durch gezielte Mitarbeitergewinnung, -Qualifizierung und -Bindung bereits früh auf den Arbeitskräftemangel eingestellt und bietet nicht nur eine Ausbildung im klassischen Beruf des Bankkaufmanns bzw. der Bankkauffrau an. Im Zeitalter des digitalen Wandels bildet sie auch Fachinformatiker für Systemintegration, Kaufleute im E-Commerce, Dialogmarketing sowie Büromanagement aus. Aber auch Immobilienkaufleuten und Quereinsteigern z.B. in den Bereichen Change-, Projekt- und Innovationsmanagement bietet die Bank eine Perspektive.
New Work
Hierzu der Vorstandsvorsitzende: „Zu einer modernen Arbeitskultur gehört auch das Thema „New Work“ – ein neues Verständnis von Arbeit in Zeiten der Digitalisierung. Mobile Arbeit ist für uns längst Normalität. New Work geht darüber hinaus. Es ermöglicht Arbeit in Freiheit und Selbstständigkeit bei gleichzeitiger Teilhabe an der Gemeinschaft. Mit diesem Konzept gelingt es uns, die Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden räumlich und organisatorisch näher zusammen zu bringen. Denn der persönliche Kontakt mit unseren Mitgliedern und Kunden ist für uns als tief in der Region verwurzelte Genossenschaft besonders wichtig.“
Förderung der Region
Im Jahr 2023 hat die Bank im gesamten Geschäftsgebiet viele regionale Einrichtungen, Initiativen und Veranstaltungen unterstützt. Mit rund 500.000 Euro an ca. 400 gemeinnützige Vereine und Institutionen förderte die Bank Projekte in den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Sport.
Dank an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
„Die Zeiten könnten herausfordernder kaum sein. Die sehr guten Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres wären ohne das große Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich gewesen. Ihnen gebührt unsere große Anerkennung und unser Dank“, so Wolfgang Osse.