Die Evangelische Bank (EB) hat heute Abend im Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Berlin die Gewinner:innen ihres diesjährigen Nachhaltigkeitspreises ausgezeichnet. Mit diesem Preis ehrt die Bank Organisationen und ihre Projekte, die sich in besonderer Weise für soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit einsetzen. In diesem Jahr stand der Preis unter dem Motto „Für eine nachhaltig lebenswerte Gesellschaft“.
Gewonnen haben ein Projekt zur Aufforstung mitteleuropäischer Wälder, eine schulische Initiative für geflüchtete Frauen und Männer sowie ein ökologisches Landwirtschaftsprojekt, das zugleich über einen inklusiven Ansatz verfügt (siehe unten).
„Allen drei Projekten gemeinsam ist, dass sie bei der Gestaltung einer nachhaltig lebenswerten Gesellschaft mutig, engagiert und innovativ vorangehen und daher Vorbild auch für andere sein können“, sagte Joachim Fröhlich, Mitglied des Vorstands der EB, bei der Preisverleihung. Und er fügte hinzu: „Um eine Zukunft zu gestalten, die es wert ist, sie an nachfolgende Generationen zu übergeben, braucht es Engagement und gemeinsames Handeln in der Gegenwart. Dies haben unsere Preisträger:innen in beeindruckender Weise gezeigt.“
Großartiges und vielfältiges soziales Engagement
Auch Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland und Schirmherr des diesjährigen EB- Nachhaltigkeitspreises, lobte das „großartige und vielfältige soziale Engagement“ in Deutschland, das von Menschen für Menschen geleistet werde. „Dass die Evangelische Bank diese Menschen in den Fokus rückt und zukunftsweisende, nachhaltige Initiativen mit ihrem Nachhaltigkeitspreis prämiert, freut mich sehr“, so Lilie.
Die Auswahl der Gewinnerprojekte fiel dabei erneut nicht leicht. „Die Herausforderung lag auch an der großen Anzahl von mehr als 70 hervorragenden Bewerbungen, aus denen wir die drei Siegerprojekte auszuwählen hatten“, so Jury-Mitglied Prof. Dr. Gabriele Moos, Leiterin des Studiengangs Gesundheits- und Sozialmanagement an der Hochschule Koblenz, Campus Remagen. Gemeinsam mit ihren Jury-Kolleg:innen Johanna Gary, Leitung Gruppe Nachhaltigkeit der Diakonie Deutschland, Jörg Weber, Chefredakteur des EcoReporter und Jury-Mitglied der ersten Stunde, sowie Dr. Astrid Herrmann, Abteilungsleiterin Strategie & Nachhaltigkeit der EB, kam sie am Ende jedoch zu einer klaren Entscheidung: „Wir haben drei würdige Siegerprojekte gefunden, die durch ihr Engagement und ihren nachhaltigen Projektansatz überzeugen konnten.“
Platz 1
Den ersten Platz belegt der Verein ENACTUS Magdeburg, der mit dem innovativen Ansatz eines Projekts zur Aufforstung mitteleuropäischer Wälder beeindruckte. Der auf wissenschaftlichen Grundlagen basierende Ansatz ermöglicht eine nachhaltige Ausführung. Die Initiator:innen haben sich bereits am Anfang des Konzepts Gedanken über die Langlebigkeit der Bäume gemacht. Aus einer Analyse resultierend haben sie Baumarten gewählt, die auch noch in 100 Jahren mit den veränderten klimatischen Gegebenheiten effizient wachsen können. Die Besonderheit des Projekts liegt darin, dass es die Gesellschaft beispielsweise in Form von Familien, Schulen, Kitas und auch Unternehmen aktiv mit einbezieht. Die Bäume können käuflich erworben werden und werden dann von den Käufer:innen bis zu einer Größe von 180 cm oder maximal fünf Jahre aufgezogen und anschließend zur Auspflanzung in lokale Forstbetriebe und Kommunen vermittelt. Durch die aktive Bekämpfung des Klimawandels mit diesem Projekt und der ökologisch-nachhaltigen Ausrichtung konnte das Projekt alle Jurymitglieder voll und ganz überzeugen.
Platz 2
BiSI – Bildung und Soziale Unternehmen gGmbH belegt den zweiten Platz. Das gemeinnützige Unternehmen engagiert sich mit Bildungsprojekten für eine respektvolle, tolerante und inkludierte Gesellschaft. Die ganzheitlichen Bildungsprojekte bieten sie insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung an. Das Projekt „Plan A – Junge Geflüchtete auf dem Weg zur Ausbildung“ ist ein Hauptschulprojekt für erwachsene geflüchtete Frauen und Männer. Das Projekt ermöglicht den jungen Erwachsenen durch einen anerkannten Schulabschluss die Chance auf eine Ausbildung und somit eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt und in die deutsche Gesellschaft. Das Besondere des Projekts spiegelt sich darin wider, dass eine Lücke im deutschen Bildungssystem geschlossen wird. Diese ergibt sich daraus, dass die jungen Erwachsenen ihre Schulpflicht bereits aufgrund ihres Alters erfüllt haben. Das Projekt bereitet die Teilnehmenden auf die Nichtschülerprüfung zum Erwerb des Hauptschulabschlusses vor und schließt die Lücke somit.
Platz 3
Den dritten Platz belegt die Hephata Diakonie. Hephata ist ein diakonisches Unternehmen, dass in punkto sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit seit mehr als 120 Jahren für alle Menschen in über 50 Städten und Gemeinden da ist. Das Projekt besticht durch seine Vielseitigkeit. Zum einen geht es um ökologische Landwirtschaft, denn das Hofgut Richerode ist der größte von vier landwirtschaftlichen Bioland-Standorten Hephatas. Zum andern arbeiten auf diesem Hof Men-schen mit geistigen, psychischen und seelischen Behinderungen gemeinsam mit Mitarbeitenden Hand in Hand. Alle Einrichtungen sind anerkannte Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Insgesamt werden an fünf Standorten, die eine Betriebskette bilden, Nahrungsmittel produziert. Für die Produktion bedeutet die Biolandwirtschaft aufgrund der hohen Standards oft Handarbeit anstatt großer Maschinen. Das schont und schützt die Umwelt und zugleich die Biodiversität.
Weitere Informationen unter www.eb.de/nachhaltigkeitspreis