Jahresabschluss
Ein erfreuliches Geschäftsjahr für die Westerwald Bank
Hachenburg | 18.03.2023 | Westerwald Bank eG Volks- und Raiffeisenbank

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 war geprägt von wirtschaftlich herausfordernden Rahmenbedingungen. „Die Menschen und die Unternehmen leiden unter Belastungen wie einer nach wie vor hohen Inflationsrate, steigenden Kreditzinsen und einer anhaltenden Wirtschaftsschwäche“, erläutert Dr. Ralf Kölbach, Vorstandssprecher der Westerwald Bank.

Starkes Kreditwachstum und positive Entwicklung der Einlagen

In diesem Umfeld konnte die Bilanzsumme um 1,6 % auf rund 3,94 Mrd. Euro gesteigert werden. „Für uns als regionale Genossenschaftsbank ist aber die Entwicklung der Kundenforderungen wichtiger“, betont Dr. Kölbach. „Die Entwicklung des Kundenkreditvolumens stieg trotz konjunkturell schwieriger Bedingungen um 5,4 % auf 2,48 Mrd. Euro und lag damit deutlich über den Vergleichswerten. Mit diesem Wachstum sind wir zufrieden.“ Zwar konnte das Rekord-Neugeschäftsergebnis des Vorjahres nicht erreicht werden, liegt aber auf einem guten Niveau.

Zufriedenstellend entwickelten sich das Privatkundensegment mit 175 Mio. Euro (Vorjahr: 239 Mio. Euro) und die gewerblichen Immobilienfinanzierungen mit 126 Mio. Euro (Vorjahr 154 Mio. Euro). Deutlicher war der Rückgang im Firmenkundengeschäft. „Infolge gestiegener Zinsen und der Unberechenbarkeit politischer Entscheidungen sind viele Firmenkundinnen und -kunden zurückhaltender“, erläutert Dr. Kölbach.

Das Einlagevolumen entwickelte sich gegenüber 2022 positiv und erhöhte sich um 3,0 % auf 3,23 Mrd. Euro. „Dieser Anstieg war aufgrund einer frühzeitigen und fairen Konditionspolitik möglich“, so Dr. Kölbach. Das Wachstum der Kundeneinlagen konzentrierte sich insbesondere auf die befristeten Einlagen, die von 243 Mio. Euro auf 790 Mio. Euro zulegten. Das von der Bank insgesamt betreute Kundengeschäftsvolumen im genossenschaftlichen Finanzverbund stieg deutlich von 7,91 Mrd. Euro um 5,1 % auf 8,31 Mrd. Euro.

Gute Ertragslage und ein funktionierendes Geschäftsmodell

„Die Entwicklung der Ertragslage“, so Andreas Tillmanns, Mitglied des Vorstands, „zeigt ein gutes Ergebnis der Bank auf. Das Geschäftsmodell funktioniert – auch dank der Rückkehr des Zinses.“

Infolge gestiegener Zinsen und des Kreditwachstums erhöhte sich der Zinsüberschuss auf 67,5 Mio. Euro (Vorjahr: 54,4 Mio. Euro). Das Provisionsgeschäft lag mit 23,8 Mio. Euro (Vorjahr: 22,8 Mio. Euro) auf einem guten Niveau.

Erfreulich entwickelte sich insbesondere das Vermittlungsgeschäft bei der Union Investment, welches von 97,5 Mio. Euro auf 125,0 Mio. Euro gesteigert werden konnte. Die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich auf 20,6 Mio. Euro nach 19,2 Mio. Euro im Vorjahr. Dieser Anstieg war im Wesentlichen auf Kosten zurückzuführen, die im Zusammenhang mit der Fusion mit der Raiffeisenbank eG Unterwesterwald standen, sowie gestiegener Energiekosten. Der Personalaufwand erhöhte sich 2023 auf 33,3 Mio. Euro nach 28,2 Mio. Euro. Hier machte sich insbesondere die Auszahlung der vollen Inflationsausgleichsprämie an die Mitarbeitenden bemerkbar.

„Zusammenfassend“, so Tillmanns, „konnten wir das Ergebnis vor Bewertung deutlich auf 37,3 Mio. Euro (Vorjahr: 30,0 Mio. Euro) steigern.“

Unauffällige Risikolage ermöglicht weiteren Eigenkapitalaufbau

Die Bank beschreibt die Risikolage im Kreditgeschäft als unverändert unauffällig. „Die bewährten Kreditrichtlinien mit hohen Qualitätsmaßstäben gelten weiterhin und wirken“, so Markus Kurtseifer, Mitglied des Vorstands. „Zudem ergeben sich gegenüber dem Vorjahr Zuschreibungen bei unseren Wertpapieren“, erläutert Kurtseifer.

Das gute Ergebnis soll primär genutzt werden, um zusätzliches Eigenkapital aufzubauen. Ein starkes Eigenkapital ist die Voraussetzung für eine verlässliche Kreditvergabefähigkeit. Wenn die Vertreterinnen und Vertreter dem Vorschlag der Gesamtverwaltung im Rahmen der Vertreterversammlung Ende Mai folgen, wächst das bilanzielle

Eigenkapital auf 372,9 Mio. Euro (bisher: 351 Mio. Euro). Zudem wird die Gesamtverwaltung die Zahlung einer Dividende von 4,5 % (Vorjahr: 2,0 %) vorschlagen, um auch die Mitglieder der Bank am Erfolg zu beteiligen.

Strategie 2027: Wir gestalten die Zukunft!

Im abgelaufenen Jahr lag zudem ein Fokus auf der strategischen Neuausrichtung bis zum Jahr 2027. „Wir sind eine Regionalbank für die Menschen im Westerwald. Unsere genossenschaftlichen Werte: Nachhaltigkeit, Selbstständigkeit, Beteiligung und Verantwortlichkeit bilden die Grundlage für unsere strategische Ausrichtung und Zukunftsfähigkeit“, erläutert Dr. Kölbach. „Diese Werte werden weiterhin unser Handeln prägen.“

Vorantreiben der Nachhaltigkeitstransformation

„Ein wichtiges Thema ist und bleibt Nachhaltigkeit“, so Kurtseifer, „es ist mehr als eine Pflichtaufgabe. Es ist für uns eine Fragestellung, die unsere Verpflichtung für die genossenschaftlichen Werte widerspiegelt.“ Im Kerngeschäft der Bank findet eine Integration von nachhaltigen Themen wie beispielsweise bei der Kreditvergabe, der Geldanlage sowie im Zahlungsverkehr statt.

Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Bank

Um ihre Zukunftsfähigkeit und damit auch Selbstständigkeit sichern zu können, investiert die Bank in Themen wie Robotic Process Automation und Künstliche Intelligenz.

Gleichzeitig wird aber auch die Unternehmenskultur weiterentwickelt. Dr. Kölbach unterstreicht: „Dank einer partnerschaftlichen Unternehmenskultur konnten wir im Jahr 2023 fast 50 Neueinstellungen verzeichnen und damit so viele Kolleginnen und Kollegen wie noch nie für die Bank gewinnen.“

Beteiligung von Mitgliedern, Kundinnen und Kunden

Im Jahr 2023 wurde die hochmoderne Filiale in den Westerwald Arkaden in Höhr-Grenzhausen eröffnet. „Bei der Gestaltung der Filiale setzten wir auf die Beteiligung der Menschen vor Ort. Die Mitarbeitenden in der Filiale“, so Tillmanns, „aber auch die Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden sollen sich wohlfühlen. Es ist schließlich ihre Filiale.“

Starkes Engagement und Verantwortung für die Region

Auch im Geschäftsjahr 2023 agierte die Bank als ein starker Unterstützer für den Westerwald: Über 316.000 Euro wurden zur Förderung von Jugend, sozialen Projekten, Bildung sowie Kunst und Kultur gespendet.

Über Crowdfunding, eine moderne genossenschaftliche Methode der Hilfe zur Selbsthilfe, wurde 2023 ein Spendenvolumen von 79.000 Euro generiert.

Die Stiftung der Westerwald Bank trat ebenfalls als eine wichtige Unterstützerin für Menschen in Not im Westerwald auf. Zahlreiche Projekte wurden unterstützt, so z. B. die diversen Tafeln im Geschäftsgebiet der Bank.

Optimistischer Blick nach vorne

Insbesondere die schwache Binnenkonjunktur sowie die rückläufige, aber weiterhin hohe Inflation sorgen weiterhin für komplexe Rahmenbedingungen für 2024. Für den Geschäftsverlauf der Westerwald Bank ist Dr. Kölbach trotzdem positiv gestimmt: „Mit dem Zuspruch unserer Mitglieder, Kundinnen und Kunden werden wir unseren eingeschlagenen Kurs erfolgreich fortsetzen: Tradition und Moderne, Heimat und Hightech. Morgen kann kommen.“

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