„Das sozial-ethische Geschäftsmodell der BIB hat sich einmal mehr als leistungsfähig erwiesen.“ So lautet das Fazit der Generalversammlung der BIB – Bank im Bistum. Die Bilanzsumme legte erneut um ein Plus von 6,2 Prozent zu, sodass die Mitglieder einer Erhöhung der Dividende auf 3,5 Prozent zugestimmt haben.
Das Ergebnis zeigt die gute Position der BIB am Markt, die mit ihren Werten unverändert als kompetent in allen Finanzdienstleistungen, zuverlässig und fair wahrgenommen wird. Einen großen Erfolg verzeichnete die Bank auch im Einlagengeschäft, das um über 400 Millionen Euro und damit um 11 Prozent gewachsen ist. „Für uns ist das ein klares Zeichen dafür, dass unsere Kundinnen und Kunden unserem Fair Banking vertrauen, indem wir ihrem Kapital eine sozial-ökologische Richtung geben und uns für gesellschaftlichen Zusammenhalt, eine leistungsfähige Sozialwirtschaft und Demokratie einsetzen“, erklärte BIB-Vorstandssprecher Dr. Peter Güllmann den rund 500 anwesenden Mitgliedern.
Und nicht nur die Kundenanzahl sei im letzten Jahr wieder deutlich gestiegen, sondern auch die Anzahl der Genossenschafts-Mitglieder, betonte Güllmann. Um hier eine noch breitere Basis zu schaffen und damit die Eigenkapitalquote weiter zu erhöhen, stimmte die Generalversammlung einer Satzungsänderung zu. Hiernach kann nun jede und jeder Mitglied bei der BIB – Bank im Bistum Essen werden, die oder der sich den Werten des Kreditinstituts verbunden fühlt. Die BIB strebe, so Güllmann, eine Eigenkapitalquote von 17 Prozent an, um Kundenfinanzierungen gut bedienen und auch regulatorischen Anforderungen gerecht werden zu können. Und damit auch die BIB-Mitglieder etwas von dem guten Geschäftsergebnis haben, wurde die Dividende von 3 auf 3,5 Prozent erhöht.
Um zu veranschaulichen, wo die BIB die Gelder ihrer KundInnen investiert, führte Dr. Güllmann Finanzierungsbeispiele auf, etwa den Neubau eines Schulkomplexes auf dem Sophien Campus in Hamburg Barmbek mit grünem Klassenzimmer oder die Zwischenfinanzierung für eine Kanalisationssanierung auf dem jüdischen Friedhof in Bielefeld oder den Neubau einer Schule in Lübeck.
Aus der Jahresbilanz 2023
Das Einlagengeschäft der BIB ist um über 400 Millionen Euro oder 11 Prozent gewachsen. „Dieses überdurchschnittliche Wachstum“, so Güllmann, „werten wir als deutlichen Vertrauensbeweis, vor allem in die Ausrichtung unserer Bank.“
Auch im Kreditgeschäft konnte die BIB im zurückliegenden Jahr wachsen – um mehr als 120 Millionen Euro auf fast 4,5 Milliarden Euro. Dieses Wachstum sei umso bemerkenswerter als es gegenwärtig im Markt eine große Investitionszurückhaltung gebe. „Das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die BIB ist auch an unserem Provisionsgeschäft ablesbar“, erläuterte der Vorstandssprecher. Es sei um 13,4 Prozent auf 9,9 Millionen Euro gestiegen. Als Hauptgrund für diese Steigerung nannte er die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Investments im Bereich der Vermögensverwaltung und ein weiterhin wachsendes Mikrofinanzgeschäft.
„Wir sind die einzige Bank in Deutschland, die Mikrofinanzfonds selbst managt und seit Beginn unserer Mikrofinanzaktivitäten haben wir nun mehr als eine Milliarde Dollar in diese Geschäftsmodelle investiert“, berichtete er. „Mit unseren Mikrofinanzaktivitäten sichern wir weltweit mehr als 750.000 Menschen ein Leben in Würde und wirtschaftlicher Stabilität. Davon sind 65 Prozent Frauen in überwiegend ländlichen Gebieten.“ Ein weiteres Beispiel für die sozial-ethische Verantwortung, die die BIB übernimmt.
Und auch die Stiftungs-Expertise der BIB wächst weiter – von der Zustiftung über Wechsel bestehender Stiftungen bis hin zu Neugründungen.
Zum Ende seiner Rede betonte Dr. Güllmann, dass die BIB eine Bank sei, in der Hass, Intoleranz und Ausgrenzung keinen Platz haben, in der sich die mittlerweile 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine weltoffene und friedliche Gesellschaft einsetzen und in der christliche Werte wie Solidarität und Nächstenliebe einen Platz haben.
Gastvortrag Martina Merz
Ein Highlight der Generalversammlung bildete für die rund 500 Mitglieder der Gastvortrag von Martina Merz, der ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der thyssenkrupp AG und jetzt Aufsichtsratsmitglied u. a. bei Siemens, Rio Tinto und Volvo. Sie erläuterte, wie wichtig die Transformation in Wirtschaftsprozessen ist und beantwortete in der anschließenden lebhaften Diskussion Fragen der TeilnehmerInnen.
Ihre Kernaussagen:
„Transformation macht dann Angst, wenn sie erlitten und nicht gestaltet wird.“
„Medien sind immer weniger Orte der Informationen, sondern eher Plattformen zur Betonierung von Vereinfachungen.“
„Innovationen sind der Schlüssel für eine gelungene Transformation ohne Wohlstandsverluste.“
„Einen Beitrag zur Volkswirtschaft zu leisten muss wieder Spaß machen. Wir verlieren zu viele junge Menschen als ProzessgestalterInnen.“
Auf die Frage, was sie tun würde, wenn sie morgen das Amt der Kanzlerin übernehmen würde: „Ich würde Bürgerveranstaltungen ausweiten und sie jedem Regierungsmitglied ans Herz legen.“
Statt eines Gastgeschenks hat die BIB Martina Merz stellvertretend für die „Discovering hands GmbH“ einen Spendenscheck in Höhe von 2.000 überreicht. Discovering hands nutzt den überlegenen Tastsinn sehbehinderter Frauen und bildet diese zu professionellen Medizinisch-Taktilen Untersucherinnen (MTU) aus. Die Taktilographie ist die ergänzende Diagnoseform in der Brustkrebsfrüherkennung für alle Altersgruppen.
Aufsichtsratsmitglieder
Die Generalversammlung wählt einstimmig Frau Nina Eumann, Geschäftsführerin der evangelischen Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH, zur Aufsichtsrätin und bestätigt Frau Berger und Herrn Heynck in ihren Ämtern.
Showact Einen weiteren Höhepunkt bildete die Darbietung der vierten Klasse der Musicalabteilung der Folkwang Universität der Künste unter der Leitung von Prof. Michael Mills mit einem stimmgewaltigen Musical-Medley.