Die Interessengemeinschaft kleiner und mittlerer Genossenschaftsbanken hat am 28. und 29. Juni 2022 mit großem Erfolg Ihre Mitgliederversammlung 2022 in Frankfurt am Main als hybride Veranstaltung abgehalten.
Die Interessengemeinschaft vertritt die Belange von rund 330 der 770 Genossenschaftsbanken bundesweit und damit über 40% aller Genossenschaftsbanken innerhalb des genossenschaftlichen Finanzverbundes, der Bankenaufsicht und der Politik.
Die Mitglieder konnten sich in Präsenz und in digitaler Form über aktuelle und – für die kleineren Genossenschaftsbanken – wichtige Themen und Anliegen der Verbundpartner sowie der Entwicklung des Aufsichtsrechts austauschen.
Held ging in seiner Rede u.a. auf zwei wesentliche Partner im genossenschaftlichen Verbund ein. Zum einen der Atruvia AG, dem IT-Dienstleister sowie auf die DZ-Bank AG, welche maßgeblich für den Zahlungsverkehr im Verbund verantwortlich ist. Er führte an, dass es mehr Transparenz in der zukünftigen Entwicklung der IT geben muss. Wir werden hier die Belange und die berechtigten Interessen kleiner und mittlerer Banken durch die IG in den Strategieprozess der nächsten Jahre einbringen. Entsprechende Gesprächsformate wurden hierzu bereits ins Leben gerufen und gestartet.
Bei der DZ Bank ist die IG in die Entwicklung der Preismodelle eingebunden und wird Ihre Expertise und Nähe zu den Primärbanken auch im nächsten Jahr in den Prozess mit einbringen.
Weiterhin begrüßte der Vorstand der IG die Gründung der Innovationswerkstatt „amberra“ durch den BVR. Werden damit doch die Kräfte in der Finanzgruppe gebündelt und Doppelarbeiten vermieden.
Als externe Referenten hatten sich Herr Markus Ferber – Mitglied des europäischen Parlaments, sowie Herr Raimund Röseler – Exekutivdirektor der Bankenaufsicht – den zahlreichen Fragen der Mitgliedergestellt.
Herr Ferber referierte zum Thema „Proportionalität im Kontext der Europäischen Regulierung“. Die beleuchteten Facetten, z.B. die Differenzierung zwischen den Bankengrößen im Genossenschaftlichen Sektor (von 40 Mio€ bis 5 Mrd€ Bilanzsumme), sowie die zukünftige Stellung des deutschen Bankensystems innerhalb Europas zeigten das große Interesse der Mitglieder.
Herr Röseler sprach zu den Themen „Risikostruktur in Deutschland“ und „Schwerpunkte für ein gemeinsames Miteinander“.
In der anschließenden Fragerunde wurden Themen zur Nachhaltigkeit, zum Umfang der Regulatorik sowie zur Umsetzung der EBA Guidelines behandelt. Diese werden von den Mitgliedern als große Herausforderungen angesehen.
„Die derzeitigen Herausforderungen, sowie die heterogenen Erwartungshaltungen innerhalb des genossenschaftlichen Verbundes erfordern eine strategische Neuausrichtung der Interessengemeinschaft“, so stellt Held klar. In der Zukunft wird die IG in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e.V.) agieren sowie deren Grundausrichtung auf drei Säulen basieren:
- Existenzen sichern
- Interessen vertreten
- Zusammenhalt stärken
Andreas Held, Vorstand der Raiffeisenbank Hochfranken West eG, wurde als Bundessprecher und 1. Vorstand, sowie Herr Andreas Knief, Vorstand der Volksbank Haselünne eG als stellvertretender Bundessprecher und 2. Vorstand der Interessengemeinschaft kleiner und mittlerer Genossenschaftsbanken e.V. im Amt bestätigt.