- Zinsumfeld wirkt weiterhin positiv auf Geschäftsergebnis
- Vermögensverwaltung legt erneut zu
- Ausblick: Angemessene Dividendenausschüttung möglich
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat im ersten Halbjahr 2024 einen Jahresüberschuss in Höhe von 47,8 Mio. Euro erwirtschaftet (30.06.2023: 33,0 Mio. Euro). Dabei profitierte die Bank weiterhin vom höheren Zinsniveau in den vergangenen Monaten: Das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge stieg auf 262,6 Mio. Euro (30.06.2023: 211,9 Mio. Euro). Die positive Entwicklung hat die Bank genutzt, ihre Rücklagen und Reserven weiter kräftig zu stärken.
Die Wettbewerbsintensität im Bankenmarkt war auch im Berichtszeitraum ungebrochen. Dennoch hat die Bank ihre Marktposition behauptet. Bei einem robusten Neugeschäft steigerte sie im Segment der Praxis- und Apothekenfinanzierungen ihren Kreditbestand von 8,3 auf 8,6 Mrd. Euro. Bei Immobilienkrediten zeichnete sich ein steigendes Neugeschäft ab; insgesamt blieb der Darlehensbestand stabil bei 16,7 Mrd. Euro (31.12.2023: 17,1 Mrd. Euro). Investitions- und Privatfinanzierungen erreichten 3,7 Mrd. Euro (31.12.2023: 3,8 Mrd. Euro). Insgesamt betrug der Bestand an Kundenkrediten 34,9 Mrd. Euro (31.12.2023: 35,3 Mrd. Euro).
Das mandatierte Wertpapiergeschäft mit Privatkunden entwickelte sich sehr erfreulich. Das in der Vermögensverwaltung betreute Volumen stieg um 19% auf 7,0 Mrd. Euro (31.12.2023: 5,9 Mrd. Euro). Das Depotvolumen erreichte insgesamt 12,7 Mrd. Euro (31.12.2023: 11,7 Mrd. Euro).
Ausblick auf das Gesamtjahr 2024
Die apoBank wird ihr Fitnessprogramm, die Agenda 2025, weiter konsequent vorantreiben. Ziel ist, im Finanzierungsgeschäft und in der Vermögensberatung zu wachsen, Produkte und Prozesse weiterzuentwickeln und die Bank profitabler zu machen. Erste Etappen sind erreicht: So hat die Bank ihre digitalen Anwendungen für Kunden verbessert und ihre Angebote rund um die Vermögensberatung und um die eigene Praxis bzw. Apotheke kontinuierlich ausgebaut. Für ihre Mitglieder hat sie zudem klare Mehrwerte, wie Sonderkonditionen auf Einlagen oder exklusive Veranstaltungen, geschaffen.
Matthias Schellenberg, Vorstandsvorsitzender der apoBank: „Mit unserem Fitnessprogramm liegen wir sehr gut im Rennen. Wir werden schneller und stärker: Erste Prozesse für wichtige Kundenanliegen haben wir deutlich beschleunigt und unsere Vermögensverwaltung ist seit dem Start unserer Agenda um 2 Milliarden Euro gewachsen. Unser Ziel ist, die beste Adresse für Heilberufler zu werden – und das nicht nur bei Praxis- und Apothekengründungen, sondern auch bei allen Vermögensfragen. Das gute Halbjahresergebnis gibt uns auf diesem Weg den nötigen Rückenwind.“
Für das zweite Halbjahr 2024 rechnet die apoBank mit einer weiterhin erfreulichen Entwicklung der Ertragslage, wenngleich das Teilbetriebsergebnis des Ausnahmejahres 2023 nicht erreicht werden wird. Während das Darlehensgeschäft sich nur langsam erholen dürfte, erwartet die Bank auch für das Gesamtjahr Impulse aus dem Einlagengeschäft. Der Fokus im Kundengeschäft liegt unverändert auf der Begleitung und Finanzierung von Existenzgründungen sowie dem mandatierten Wertpapiergeschäft mit Privatkunden.
Dr. Christian Wiermann, Finanzvorstand der apoBank: „Zum Jahresende erwarten wir einen Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau. Damit legen wir die Basis, dass wir unsere Mitglieder auch in diesem Jahr wieder angemessen an unseren operativen Erfolgen beteiligen können.“
Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2024 im Einzelnen
Der Zinsüberschuss erreichte 495,2 Mio. Euro (30.06.2023: 484,0 Mio. Euro). Wesentlicher Grund war das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höhere Zinsniveau im Geldmarktsegment. Das Darlehensneugeschäft stieg von 1,6 auf 2,1 Mrd. Euro.
Mit 91,3 Mio. Euro lag der Provisionsüberschuss erwartungsgemäß leicht unter seinem Vorjahresniveau (30.06.2023: 95,9 Mio. Euro). Dank des Anstiegs im mandatierten Geschäft mit Privatkunden waren die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft trotz der Abgabe der Verwahrstelle auf Vorjahresniveau.
Der Verwaltungsaufwand war rückläufig und betrug 346,8 Mio. Euro (30.06.2023: 370,2 Mio. Euro). Dabei sank der Personalaufwand auf 130,8 Mio. Euro (30.06.2023: 135,5 Mio. Euro), vor allem infolge niedrigerer Zuführungen zu Rückstellungen für die betriebliche Altersvorsorge. Der Sachaufwand inklusive Abschreibungen reduzierte sich auf 215,9 Mio. Euro (30.06.2023: 234,7 Mio. Euro). Während die Aufwendungen für Projekte und für den Bankbetrieb stiegen, kam es zu einer Entlastung bei den regulatorischen Aufwendungen. Die Cost-Income-Ratio sank auf 58,4% (2023: 63,7%).
Unterm Strich stieg das operative Ergebnis, d. h. das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, um 24% auf 262,6 Mio. Euro (30.06.2023: 211,9 Mio. Euro) und übertraf damit die Erwartungen der Bank.
Die Risikovorsorge für das operative Geschäft betrug -30,3 Mio. Euro (30.06.2023: -22,8 Mio. Euro). Hintergrund sind Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen im Privatkundenportfolio. Die Risikovorsorge mit Reservecharakter wurde auf hohem Niveau noch einmal gesteigert. Sie erreichte -87,1 Mio. Euro (30.06.2023: -82,9 Mio. Euro).
Per saldo betrug das Betriebsergebnis vor Steuern 145,3 Mio. Euro (30.06.2023: 106,2 Mio. Euro). Nach Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 47,8 Mio. Euro (30.06.2023: 33,0 Mio. Euro).
Die Bilanzsumme war zur Jahresmitte stabil bei 50,7 Mrd. Euro (31.12.2023: 50,7 Mrd. Euro). Die harte Kernkapitalquote lag bei 17,0 % (31.12.2023: 16,7 %), die Gesamtkapitalquote erreichte 18,2 % (31.12.2023: 18,0 %).
Den Halbjahresfinanzbericht per 30. Juni 2024 finden Sie unter www.apobank.de/finanzberichte