Studie

Verband: Trotz hoher Sparquote verfehlen viele ihre Ziele für die Altersvorsorge

Berlin | 13.08.2025 | Reuters

Die Fähigkeit zu sparen bleibt bei vielen Menschen in Deutschland hinter ihren eigenen Zielvorgaben zurück. Denn trotz einer weiter historisch erhöhten Sparquote gelingt es einem großen Teil der Bevölkerung nicht, die selbst gesteckten Sparbeträge tatsächlich zurückzulegen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hervorgeht. Im Schnitt müssten die Bürgerinnen und Bürger 298 Euro pro Monat zurücklegen, um ihre Sparziele etwa für die Altersvorsorge oder Rücklagen zu erreichen. Tatsächlich sparen sie demnach jedoch nur 192 Euro. Die daraus entstehende Lücke von 106 Euro pro Monat ist laut BVR der höchste Wert, der in der Erhebung seit 2018 bislang gemessen wurde.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Sparbedarfe der Deutschen aktuell stärker steigen als ihre Sparfähigkeit“, sagte BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley. Selbst Menschen mit mittleren Einkommen verfehlten ihre Zielbeträge in einem immer größeren Ausmaß. Die historisch hohe Sparquote täusche darüber hinweg, dass die meisten ihre Sparziele nicht erreichten. „Damit droht die Vorsorgelücke weiter zu steigen.“ Demnach steigt das Gefühl, mehr sparen zu müssen, in allen Einkommensgruppen. Nur die Befragten mit den höchsten Einkommen erreichen ihre Sparziele. Die größte Lücke zeige sich bei Personen mit niedrigen Einkommen, bei denen kaum Potenzial bestehe, noch mehr zu sparen.

Zwar belief sich die Geldvermögensbildung der privaten Haushalte 2024 Berechnungen der Bundesbank zufolge auf rund 309 Milliarden Euro. Das gesamte Geldvermögen stieg damit um knapp 7,4 Prozent auf etwa 9,42 Billionen Euro. Wegen der hohen Inflation der vergangenen Jahre liegt das reale Geldvermögen jedoch weiter unter dem Niveau von 2022. Der BVR fordert daher einen besseren Zugang zu renditestarker Altersvorsorge. „Wer die gesetzliche Rente ergänzen und echte Vermögensbildung ermöglichen will, muss mehr Menschen den Zugang zu renditestarken Vorsorgelösungen eröffnen“, sagte Bley. Ein staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot sei dafür notwendig.


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