EZB

Nur geringe Zunahme der Kreditvergabe an Firmen im Euroraum

Frankfurt am Main | 28.03.2024 | Reuters

Die Kreditvergabe der Banken im Euroraum an Unternehmen kommt angesichts der hohen Zinsen nicht richtig in Schwung. Im Februar reichten Geldhäuser lediglich 0,4 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus als vor Jahresfrist, wie die (EZB) mitteilte.

Im Januar hatte der Zuwachs nur bei 0,2 Prozent gelegen. An die Privathaushalte reichten die Finanzinstitute im Februar 0,3 Prozent mehr Darlehen weiter als ein Jahr zuvor. Auch im Januar hatte das Plus 0,3 Prozent betragen. Die monatlichen Daten zur Darlehensausreichung liefern der EZB Hinweise dazu, wie sich die Finanzierungsbedingungen in der 20-Ländergemeinschaft entwickeln. Die nächste Zinssitzung der EZB ist am 11. April.

Aus Sicht von Bert Colijn, Volkswirt der Großbank ING, zeigen die Daten einige Verbesserungen im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2023. Dies deute darauf hin, dass die stärksten Wirkungen der Zinserhöhungen auf Geldmengenwachstum und Kreditvergabe bereits erfolgt seien, sagte er. „Gleichzeitig ist zu sehen, dass bei der aktuellen Geschwindigkeit der Kreditvergabe die Investitionen infolge des Hochzinsumfelds auf absehbare Zeit verhalten bleiben werden.“

Die EZB hält nach einer Serie von zehn Zinserhöhungen – die letzte davon im September 2023 – inzwischen seit mehreren Sitzungen ihre Füße still. Seitdem liegt der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, auf dem Rekordniveau von 4,0 Prozent. Und das bremst die Wirtschaft. Die Inflation im Euroraum ist inzwischen deutlich zurückgegangen. Im Februar lag sie bei 2,6 Prozent nach 2,8 Prozent im Januar. Ziel der EZB ist eine Teuerung von 2,0 Prozent. Mittlerweile steuert die Euro-Notenbank aus Sicht vieler Volkswirte auf eine erste Zinssenkung im Juni zu.

Die Geldmenge M3 weitete sich den EZB-Daten zufolge im Februar um 0,4 Prozent aus. Volkswirte hatten mit einem etwas geringeren Wachstum von 0,3 Prozent gerechnet. Im Januar war diese Messgröße nur um 0,1 Prozent gewachsen. Zu ihr gehören Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Volkswirte gehen davon aus, dass das Geldmengenwachstum Hinweise darauf liefert, wie sich die Inflation entwickeln könnte. Der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation gilt allerdings als komplex.


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