Förderbanken

KfW-Förderkredite erreichen historischen Höchstwert

Frankfurt am Main | 31.01.2023 | Reuters

Die staatliche Förderbank KfW hat im vergangenen Jahr wegen der geopolitischen und wirtschaftlichen Krisen ein Rekordvolumen an Förderkrediten ausgegeben. Der Umfang der Darlehen stieg 2022 um 56 Prozent auf 166,9 Milliarden Euro, wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. „Im Zahlenwerk der KfW zeigen sich die großen Herausforderungen, die Deutschland und Europa aktuell zu bewältigen haben“, erklärte KfW-Chef Stefan Wintels. Grund für den Anstieg war vor allem die finanzielle Unterstützung für die Sicherstellung der Energieversorgung und die kurzfristigen Soforthilfen für Gas und Wärme für die Abschlagszahlungen im Dezember.

Die Zusagen für die Unterstützung von Energieversorgern bei der Gasersatzbeschaffung und bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen beliefen sich insgesamt auf 54,2 Milliarden Euro. Zum Ende des vergangenen Jahres reichte die KfW 42,4 Milliarden Euro aus diesem Topf aus, um die sogenannten Margining-Leistungen im Energiehandel und auch die Auffüllung der Gasspeicheranlagen in Deutschland zu finanzieren. Die Margining-Kredite, die Versorger als Sicherheitsleistungen beim Energiehandel leisten müssen, machten rund 15,7 Milliarden aus.

Transformation trotz Krisenbewältigung

Zum hohen Förderbedarf in der Energieversorgung kamen die gestiegenen Kredite für energieeffiziente Gebäude von insgesamt 37,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. Darlehen für den Umbau der Wirtschaft hin zu erneuerbaren Energien stiegen ebenfalls deutlich: auf 19,5 Milliarden Euro von 12,3 Milliarden im Vorjahr. „Der Aufbruch in ein klimafreundliches, digitales und resilientes Deutschland hat begonnen“, sagte Wintels. „Wir sind davon überzeugt, dass die Transformation trotz Krisenbewältigung begonnen hat.“

Auch Startups und innovative Tech-Unternehmen profitierten von einem erhöhten Fördervolumen: Die Zusagen der KfW Capital für diesen Bereich stiegen um 151 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer erreichte ein Rekordhoch von 12,6 Milliarden Euro.

Weniger Geld floss dagegen in Gründungskredite: 2022 fiel die Finanzierung für Gründungen auf 1,2 Milliarden Euro von 6,3 Milliarden im Vorjahr. Die KfW erklärte diesen Rückgang mit der niedrigeren Nachfrage nach Coronahilfsprogrammen.

Unsicherheiten reduzieren

Nach 2022 will die KfW künftig dem Strukturwandel mehr Schub geben und „unternehmerisches Handeln sowie Pläne von Privathaushalten und Kommunen“ unterstützen. Für die anstehenden Jahre rechnet Wintels weiterhin mit der Überlagerung vielerlei Herausforderungen. Hierbei sei die Rolle der Förderbank, die Unsicherheit in der Gesellschaft zu reduzieren. Gleichzeitig sei die Risikotragfähigkeit des Instituts weiterhin hoch. „Wir haben darauf geachtet, unsere Grenzen nicht zu testen“, sagte der KfW-Chef. Für 2023 plant die Förderbank, Mittel in Höhe von 80 bis 85 Milliarden Euro über die Kapitalmärkte aufzunehmen.


Cookie Hinweis
Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite unverzichtbar sind, Cookies, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken genutzt werden sowie Cookies, die durch Inhalte von Drittanbietern gesetzt werden (Twitter). Sie können jederzeit in den Datenschutzhinweisen der Verarbeitung und Nutzung von Cookies widersprechen oder diese anpassen. Weitere Informationen