Studie

Deutsche Firmen nutzen Chancen der Digitalisierung zu wenig

Frankfurt am Main | 24.04.2024 | Reuters

Mit einer verstärkten Digitalisierung könnten deutsche Unternehmen einer Studie zufolge ihre Gewinne weiter steigern und gleichzeitig ihren Schadstoff-Ausstoß deutlicher reduzieren.

Sie schöpften dieses Potenzial bislang jedoch nur etwa zur Hälfte aus, ergab die am Mittwoch veröffentlichte Studie zu den Effekten von Digitalisierung auf Nachhaltigkeit und Profitabilität (SEED) des Vodafone Instituts und der Unternehmensberatung Accenture. Der erstmalig erstellte SEED-Index messe die Einsparung von CO2-Emissionen und die dadurch erreichte Steigerung der Ertragskraft.

„Die aktuellen Ergebnisse sind ein Weckruf für Wirtschaft und Politik“, schrieben die Autoren der Studie. Die deutschen Unternehmen hinkten im internationalen Vergleich deutlich hinterher. Bei einer beschleunigten Digitalisierung könnten heimische Firmen den Anstieg ihres operativen Gewinns bis 2030 auf 53 Milliarden Euro beinahe verdoppeln. „Gleichzeitig könnten die Unternehmen 36 Prozent mehr CO2 einsparen.“ Dennoch müsse damit gerechnet werden, dass sich der Rückstand in den kommenden Jahren eher vergrößern werde.

Im vergangenen Jahr verhinderte die Digitalisierung die Emission von 31 Megatonnen CO2, hieß es in der Studie weiter. Dies seien vier Prozent des Gesamtausstoßes in Deutschland. Gleichzeitig habe sich der zusätzliche operative Gewinn auf insgesamt 28 Milliarden Euro summiert. „Es gibt eine signifikante Lücke zwischen dem aktuellen Stand der Digitalisierung und dem, was möglich und nötig wäre, um unsere Wirtschaft zukunftsfähig und gleichzeitig nachhaltig zu gestalten“, mahnte Michael Jungwirth, Geschäftsführer für Nachhaltigkeit beim Mobilfunker Vodafone.

Die deutsche Strombranche nutze die Chancen der Digitalisierung bislang am besten. In der Logistik werde dagegen nur etwa 17 Prozent des Potenzials ausgeschöpft, da intelligente Routen- und Frachtplanung noch nicht flächendeckend genutzt werde. Dieser Wert werde sich zwar bis 2030 voraussichtlich verdoppeln. Damit bleibe der Sektor aber das Schlusslicht.


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