Nagel verweist bei Commerzbank/Unicredit auf Notwendigkeit für starken Bankenmarkt
Bundesbankchef Joachim Nagel hat mit Blick auf eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch das italienische Finanzhaus Unicredit auf die Notwendigkeit eines robusten Bankenmarkts verwiesen.
Er kommentiere Marktentwicklungen mit Blick auf einzelne Akteure zwar nicht, sagte er im Deutschlandfunk. „Aber klar ist: Wir benötigen starke und robuste Banken.“ Bei einem Bankenzusammenschluss komme es darauf an, dass sich die Geschäftsmodelle ergänzten und am Ende eine Bank entstehe, die wettbewerbsfähig sei. Das würden sich die Wettbewerbsbehörden „ganz genau“ anschauen. Deutschland benötige starke Banken für die Finanzierung der Unternehmen. „Es wird bei dem genannten Fall auch genau darauf ankommen, wie es gelingen kann, für einen robusten, starken Bankenmarkt zu sorgen“, sagte Nagel mit Blick auf den Prozess um die Commerzbank und Unicredit. Er sei zuversichtlich, dass die Akteure verantwortlich handelten.
Die italienische UniCredit hatte neun Prozent am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldinstitut erworben und Interesse an einem größeren Engagement bei der Commerzbank signalisiert. Im Falle einer Übernahme könnte ein Bankenriese entstehen, der einen Marktwert von fast 74 Milliarden Euro erreicht und in Europa Platz 2 nach der britischen HSBC einnehmen würde. Die Commerzbank reagierte zurückhaltend. Einem Insider zufolge will sie eine mögliche Übernahme abwehren.