EZB - Reform der Bankenprüfung führt nicht zu lascherer Aufsicht
Geldhäuser im Euroraum können laut Europäischer Zentralbank (EZB) im Zuge der Reform der jährlichen Bankenprüfung nicht auf eine laschere Aufsicht hoffen. Eine Aufsicht light werde es nicht geben, sagte EZB-Chefbankenaufseherin Claudia Buch am Mittwoch auf einer Konferenz der Bundesbank zur Bankenregulierung. Die geplanten Veränderungen verbesserten die Aufsicht. „Sie werden die Aufsichtsprozesse zielgerichteter, effizienter, vorhersehbarer und transparenter machen“, führte sie aus. Und die Prüfung werde kürzer werden. Die EZB überwacht die großen Banken im Euroraum. Aktuell sind das 112 Institute.
Die EZB-Bankenaufsicht hatte Ende Mai angekündigt, die jährliche Bankenprüfung – „SREP“ abgekürzt – zu straffen. Die Aufseher wollen unter anderem den Prüfungsprozess schneller abschließen und ihn künftig mehr wie eine Echtzeitüberwachung gestalten. Die Änderungen sollen ab der zweiten Jahreshälfte schrittweise umgesetzt werden und dann für den Prüfungszyklus 2026 abgeschlossen sein. „Ab 2026 werden die SREP-Entscheidungen den meisten Banken Ende September und nicht mehr wie bisher im Dezember zugehen“, kündigte Buch an. Künftig wollen die Kontrolleure zudem ihre Erwartungen an die Institute noch deutlicher kommunizieren.
Die reformierte Aufsicht werde intensiver werden, sagte Buch. Sie werde das gesamte Spektrum an Aufsichtsinstrumenten einsetzen. Zudem werde sie die Eskalationsleiter schneller hochgehen, wenn festgestellte Mängel bei den Geldhäusern nicht behoben werden. Die frühere Bundesbank-Vizepräsidentin leitet seit Januar die EZB-Bankenausfsicht.