Welthandel

EZB-Präsidentin Lagarde fordert ein Ende von Handelsstreitigkeiten

Peking | 11.06.2025 | Reuters

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat sich gegen Zwangsmaßnahmen zur Beseitigung von Handelsdefiziten ausgesprochen. Eine durch Zwang durchgesetzte Handelspolitik könne keine nachhaltige Lösung für aktuelle Spannungen sein, sagte Lagarde am Mittwoch in einer Rede in Peking bei einem Besuch der chinesischen Notenbank. Die frühere französische Handelsministerin sprach, nachdem sich die USA und China auf einen vorläufigen Plan zur Beendigung ihres Handelsstreits geeinigt hatten.

Protektionismus untergrabe die Grundlagen des globalen Wohlstands, warnte Lagarde. Mittlerweile seien die Länder durch globale Lieferketten zwar eng miteinander vernetzt, aber dennoch geopolitisch nicht mehr so eng verbunden wie früher. Handelspolitische Zwangsmaßnahmen können daher mit größerer Wahrscheinlichkeit zu gefährlichen Vergeltungsmaßnahmen führen.

„Wenn wir unseren Wohlstand ernsthaft bewahren wollen, müssen wir kooperative Lösungen anstreben – auch angesichts geopolitischer Differenzen“, forderte die EZB-Präsidentin. In ihrer Rede hat Lagarde US-Präsident Donald Trump nicht namentlich erwähnt. In der Vergangenheit hatte Trump immer wieder das hohe Defizit der USA im Handel mit Ländern der EU oder mit China beklagt und verfolgt seit dem Amtsantritt im Januar eine aggressive Zollpolitik.

Zuletzt ist die US-Regierung bei der Zollpolitik allerdings zurückgerudert und strebt derzeit Handelsabkommen mit wichtigen Handelspartnern wie der EU oder China an. Zuletzt haben sich die USA und China bei ihren Handelsgesprächen auf ein Zwischenergebnis geeinigt. Sobald US-Präsident Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zugestimmt haben, soll die Vereinbarung umgesetzt werden.


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