Einzelhandel vor Weihnachtsgeschäft mit kräftigem Umsatzminus
Die deutschen Einzelhändler sind überraschend schwach in das vom Weihnachtsgeschäft geprägte vierte Quartal gestartet. Ihr Umsatz schrumpfte im Oktober um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Inflationsbereinigt (real) fiel das Minus mit 1,5 Prozent noch größer aus. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten hier nur mit einem Rückgang von 0,3 Prozent gerechnet.
„Der Umsatzrückgang ist auch eine Gegenbewegung zu den beiden guten Vormonaten“, ordnete der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger, die Ergebnisse ein. Für beständig kräftige Umsatzzuwächse reiche das Konsumumfeld nicht aus. „Konsumenten sind wegen vieler Ereignisse der vergangenen Jahre verunsichert“, sagte Krüger.
Verglichen mit dem Vorjahresmonat gab es im Oktober dagegen ein reales Wachstum von 1,0 Prozent. Hier hatten Ökonomen allerdings ein kräftigeres Plus von 3,2 Prozent erwartet. Auch wegen der verbesserten Kauflaune der Verbraucher wuchs die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal überraschend: Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September um 0,1 Prozent zum Vorquartal zu.
Die einzelnen Branchen des Einzelhandels entwickelten sich im Oktober unterschiedlich. Der Umsatz mit Lebensmitteln wuchs real um 0,1 Prozent zum Vormonat. Der Internet- und Versandhandel verzeichnete dagegen einen Rückgang von 2,4 Prozent.