Eigenkapitalquote im Mittelstand bei 37 Prozent
Trotz Konjunkturflaute, hoher Energiekosten und Fachkräftemangel bleibt der Mittelstand einer Studie zufolge das Fundament der deutschen Wirtschaft. Mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 37 Prozent seien die Unternehmen robust aufgestellt, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Analyse des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). „Die finanzielle Lage des Mittelstands ist nach wie vor stabil“, sagte DSGV-Präsident Ulrich Reuter.
Steigende Personal- sowie hohe Energie- und Materialkosten würden den Unternehmen allerdings zusetzen. Zuletzt seien insbesondere die Lohnkosten ein Treiber gewesen mit einem Plus von fast sieben Prozent. „Das Fundament, auf dem unser Wohlstand ruht, gerät unter Druck“, warnte Reuter. Um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes zu sichern, forderte der Sparkassen-Präsident einen entschlossenen Bürokratieabbau und den Ausbau der digitalen sowie klassischen Infrastruktur. „Der Würgegriff der Bürokratie muss gelockert werden, um den Unternehmen Freiräume zu schaffen.“ Gleichzeitig würden leistungsfähige Breitbandnetze und eine effizientere digitale Verwaltung benötigt. Damit könnten Unternehmen schneller und ressourcenschonender arbeiten.
Reuter sagte, dass der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands nur durch verstärkte Investitionen gesichert werden könne. Dabei spiele auch die Mobilisierung privaten Kapitals eine zentrale Rolle. „Es ist ausgeschlossen, dass Investitionen im notwendigen Umfang allein aus öffentlichen Haushalten finanziert werden können“, sagte der Verbandspräsident. Wichtig sei es, Wege zu finden, wie privates Kapital für die Verbesserung der Infrastruktur genutzt werden könne. Deutschland und Europa könnten den Rückstand auf die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China nur aufholen, wenn wirtschaftliches Wachstum im Zentrum der politischen Agenda stehe.