DWS bringt Gemeinschaftsfirma für künftigen Stablecoin an den Start
Die zur Deutschen Bank gehörende Fondsgesellschaft DWS bereitet sich mit einem Gemeinschaftsunternehmen auf die Ausgabe einer Kryptowährung im kommenden Jahr vor. Die DWS plane, 2025 den ersten von der deutschen Finanzaufsicht Bafin genehmigten Stablecoin auf Euro-Basis auszugeben, sagte DWS-Chef Stefan Hoops der Nachrichtenagentur Reuters. Das Joint Venture AllUnity, das den Stablecoin emittieren soll, sei eine Partnerschaft zwischen der DWS, der Handelsfirma Flow Traders und dem Kryptospezialisten Galaxy und im Juni in Frankfurt an den Start gegangen.
Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Kurs nicht wie bei Bitcoin allein durch Angebot und Nachfrage am Markt bestimmt wird. Stablecoins sind üblicherweise fix an eine Währung gekoppelt oder an einen anderen Basiswert wie Gold. Dadurch sollen sie weniger starken Wertschwankungen unterliegen wie andere Cyberdevisen, was sie für Investoren attraktiver macht. Die BaFin hat bislang noch keinem Stablecoin eine Lizenz für elektronisches Geld erteilt. Die DWS strebt danach, als erster für ihren geplanten Stablecoin eine solche E-Geld-Lizenz zu erhalten. Die Bafin lehnte eine Stellungnahme ab.
„Kurzfristig rechnen wir mit Nachfrage von Investoren in digitale Vermögenswerte“ sagte Hoops. „Mittelfristig erwarten wir jedoch eine breitere Nachfrage, zum Beispiel von Industrieunternehmen, die mit kontinuierlichen Zahlungen im ‚Internet der Dinge‘ arbeiten.“ Die DWS hatte im Dezember in Aussicht gestellt, AllUnity werde bis Juni 2025 einen Stablecoin emittieren. Die DWS lehnte eine Stellungnahme dazu ab, ob sich dieser Prozess verzögern könnte.
Mehrere große Finanzfirmen, darunter PayPal und die französische Großbank Societe Generale, haben versucht, Stablecoins zu emittieren. Der Markt wird derzeit weiterhin von einem Newcomer, der Kryptowährungsfirma Tether, dominiert. Nach Informationen der Kryptodaten-Plattform CoinGecko hat Tether Token in der Größenordung von 112 Milliarden Dollar im Umlauf. Das ist der Großteil des derzeit 162 Milliarden Dollar schweren Stablecoin-Marktes. Stablecoin-Emittenten „schürfen“ (Mining) die Token und halten die zugrunde liegende Basis-Währung in Reserve, die sie dann zur Erzielung von Erträgen investieren können.