Bundesbank

Deutsche Wirtschaft wächst wohl auch im Sommerquartal nicht

Berlin | 19.09.2024 | Reuters

Die Konjunkturflaute in Deutschland zieht sich der Bundesbank zufolge durch das zu Ende gehende Sommerquartal. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in schwierigem Fahrwasser“, heißt es in ihrem am 19. September veröffentlichten Monatsbericht. Das Bruttoinlandsprodukt könne von Juli bis September stagnieren oder erneut etwas zurückgehen, nachdem es im Frühjahr bereits um 0,1 Prozent geschrumpft ist. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Fachleute von einer technischen Rezession. „Eine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung ist derzeit aber nicht zu erwarten“, betonte die Bundesbank zugleich.

Sie nannte mehrere Gründe für die anhaltende Flaute. „Die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit belastet die Investitionstätigkeit der Unternehmen“, betonte die deutsche Notenbank. „Zudem machen sich nach wie vor die gestiegenen Finanzierungskosten bemerkbar, welche insbesondere die Nachfrage nach Investitionsgütern und nach Bauleistungen dämpfen.“

Bei den Neuaufträgen aus dem Ausland zeichneten sich zwar leichte Erholungstendenzen ab. „Dies reichte bislang aber nicht aus, um den Auftragsmangel in der Industrie insgesamt zu mildern.“ Trotz günstiger Voraussetzungen – die Löhne steigen schneller als die Preise – komme zudem der private Konsum weiter nicht in Schwung. So deuteten Stimmungsindikatoren und die Zulassungen privater Kraftfahrzeuge darauf hin, „dass sich die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter mit ihren Ausgaben zurückhalten“.

Noch keine endgültige Entwarnung gibt die Bundesbank bei der Inflation. Zwar sei die Teuerungsrate – berechnet nach europäischen Standards – im August überraschend deutlich auf 2 Prozent gefallen. „In den kommenden Monaten ist wieder mit höheren Inflationszahlen zu rechnen“, warnte sie jedoch. Im September dürfte die Teuerungsrate zunächst noch ähnlich niedrig ausfallen wie im August, dürfte danach aber wieder etwas anziehen. „Die Energiepreise, die im vergangenen Herbst deutlich gefallen waren, werden ab Oktober als Basiseffekt für sich genommen die Vorjahresrate erhöhen“, heißt es im Monatsbericht. Auch dürfte sich der zugrunde liegende Preisauftrieb aufgrund kräftig steigender Löhne von hohem Niveau aus kaum verringern.


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