- Die geopolitische Lage zwingt Wirtschaft, Politik und Finanzmarktakteure dazu, die Finanzierung von Rüstungsgütern strategisch neu zu bewerten.
- Eine uneingeschränkte Aufnahme von Rüstungskonzernen in nachhaltige Finanzprodukte sehen die Sonderinstitute innerhalb des Genossenschaftsverbundes kritisch.
- Zu den Unterzeichnern des Positionspapiers gehört die christlich-nachhaltige Pax-Bank.
Die unterzeichnenden Bankinstitute und weitere Unterstützer (z.B. Forum Nachhaltige Geldanlagen / FNG), haben allesamt das Prinzip der ethisch-nachhaltigen Geldanlage in ihrem Geschäftsmodell verankert. Konkret bedeutet dies, dass vor allem die Anlagegrundsätze für die Eigenanlagen strengen Auflagen mit Blick auf ESG-Kriterien unterliegen. Dazu gehören genau definierte Umsatzgrenzen (je nach Bank zwischen drei und fünf Prozent) in Bezug auf Rüstungsaktivitäten für Unternehmen, die als ethisch-nachhaltig klassifiziert werden wollen.
„Die Pax-Bank steht schon mit ihrem Namen für Frieden. Das Thema Rüstung spielt daher seit vielen Jahren eine zentrale Rolle in unseren Ausschlusskriterien. Gleichzeitig erkennen wir die neuen Herausforderungen seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine an“, so Jutta Hinrichs, Bereichsleiterin Ethik, Nachhaltigkeit & Kommunikation. „Gemeinsam mit unserem Ethikbeirat haben wir uns bereits im Mai 2022 ganz klar positioniert: Wir möchten nicht von Investitionen in Rüstungsunternehmen profitieren. Mit der neuen gemeinsamen Positionierung wollen wir hervorheben, dass in unseren Eigenanlagen und in unseren nachhaltigen Anlageprodukten keine Rüstungsunternehmen enthalten sind, also keine Unternehmen, die aktuell mehr als 3% ihres Umsatzes mit Entwicklung, Produktion und dem Verkauf von Waffen und Kriegsgerät erwirtschaften.“
Damit stellt sich die Pax-Bank, ebenso wie alle anderen unterzeichnenden Institute, klar gegen die mittlerweile gültige Vorgabe der Deutschen Kreditwirtschaft, die es Banken erlaubt, Rüstungsunternehmen umsatzunabhängig als nachhaltige Investments zu deklarieren.
Dem Argument der Rüstungsindustrie, dass Rüstungs- und Waffenproduktion unabdingbar für die soziale Nachhaltigkeit seien, stimmt die Pax-Bank ebenso wie die anderen Unterzeichner nicht zu. Investitionen in Rüstung tragen nicht ausschließlich zu Verteidigung und Sicherheit bei, sondern ermöglichen auch bewaffnete Konflikte in aller Welt. Darüber hinaus steht den Unternehmen der Markt nicht-nachhaltiger, konventioneller Finanzprodukte weiterhin uneingeschränkt offen und bietet attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen und Anleger.
Neben der Pax-Bank haben auch die Bank für Kirche und Caritas, die Bank im Bistum Essen, die DKM – Partner für Kirche und Caritas, die Evangelische Bank und die GLS Bank das Positionspapier unterzeichnet. Unterstützt werden die Banken vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das ebenfalls Unterzeichner ist.