EZB

Starkes Wachstum der Kreditvergabe an Firmen im Euro-Raum hält an

Frankfurt am Main | 28.11.2022 | Reuters

Das zuletzt starke Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euro-Raum setzt sich fort. Im Oktober vergaben die Geldhäuser im Währungsgebiet 8,9 Prozent mehr Darlehen an Firmen als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mitteilte.

Auch im September hatte das Plus in dieser Höhe gelegen. Das war der stärkste Zuwachs seit Anfang des Jahres 2009 gewesen. An die Privathaushalte reichten die Institute im Oktober 4,2 Prozent mehr Darlehen aus als ein Jahr zuvor. Der Zuwachs war im September mit 4,4 Prozent noch etwas stärker gewesen.

Das anhaltend kräftigte Wachstum der Kreditvergabe der Banken zeigt der EZB, dass die Versorgung der Wirtschaft mit Krediten, die die Notenbank mit jahrelangen Null-Zinsen angekurbelt hat, nach wie vor gut ist. Das ist auch ein wichtiger Aspekt bei der Ausgestaltung der künftigen Zinspolitik. Die Währungshüter kommen am 15. Dezember in Frankfurt zu ihrer nächsten Zinssitzung zusammen. Sie hatten zuletzt im Kampf gegen die hohe Inflation in drei aufeinanderfolgenden Zinsschritten die Schlüsselsätze um insgesamt 2,0 Prozentpunkte angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit aktuell bei 1,50 Prozent. Momentan rechnen Volkswirte mehrheitlich damit, dass die Euro-Wächter die Schlüsselzinsen im Dezember um 0,50 Prozentpunkte anheben werden.

Die Geldmenge M3 nahm im Oktober um 5,1 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einen deutlich stärkeren Anstieg der Messgröße um 6,2 Prozent gerechnet. Im September hatte das Plus noch bei 6,3 Prozent gelegen. Die Geldmenge M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Das schwächere Wachstum ist ein Hinweis darauf, dass auch die Inflation künftig weniger hoch ausfallen könnte.


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