Geschäftsbericht

Milliardengewinn für Deutsche Bank

Frankfurt am Main | 27.01.2022 | Reuters

Die Deutsche Bank hat 2021 nach einer Serie von Verlusten das zweite Jahr in Folge mit einem Nettogewinn abgeschlossen. Unter dem Strich – also nach Abzug von Zinszahlungen für Nachranganleihen – stand ein Gewinn von 1,94 Milliarden Euro nach 113 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Damit wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Im vierten Quartal verdreifachte sich der Gewinn annährend. 2021 habe die Bank ihr bestes Ergebnis seit zehn Jahren erreicht, erklärte Konzernchef Christian Sewing. „Die Fortschritte bei unserer Transformation und unsere Ergebnisse im Jahr 2021 sind eine gute Basis, um 2022 unser Ziel einer Eigenkapitalrendite von 8 Prozent zu erreichen.“

Die Aktionäre sollen nach einer langen Durststrecke wieder eine Dividende erhalten. Ihnen wurden 20 Cent je Aktie für 2021 in Aussicht gestellt. Letztmalig hatte das Institut für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende gezahlt, damals waren es elf Cent. Das Frankfurter Geldhaus kündigte zudem an, im ersten Halbjahr 2022 eigene Aktien für 300 Millionen Euro zurückzukaufen. Die Dividendenpläne sind ein Zeichen dafür, dass der von Sewing angestoßene Umbaukurs Früchte trägt und das Geldhaus wieder auf einen stabileren Gewinnpfad eingeschwenkt ist.

„Alle vier Geschäftsbereiche entwickeln sich wie geplant oder sogar besser, und beim Abbau von Altbeständen sind wir schneller vorangekommen als erwartet“, führte Sewing aus. Er hatte im Finanzkonzern Mitte 2019 eine umfassende Neuaufstellung eingeleitet. Im Zuge dieses Prozesses wurden ganze Abteilungen geschlossen, riskante Teile des Investmentbankings abgestoßen und harte Sparschritte eingeleitet. Weltweit sollen im Rahmen des Umbaus rund 18.000 Arbeitsplätze wegfallen. Die umbaubedingten Kosten lagen 2021 bei 1,5 Milliarden Euro, ein Plus von 21 Prozent zum Vorjahr. Damit seien 97 Prozent aller bis Ende 2022 erwarteten Effekte bereits verarbeitet, erklärte die Bank.

INVESTMENTBANKGESCHÄFT LEGT ZU

Die Konzernerträge stiegen im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 25,4 Milliarden Euro. Das Investmentbanking war wie bei anderen Instituten erneut eine zentrale Ertragsstütze. Dabei profitierte Deutschlands größte Bank im Emissions- und Beratungsgeschäft vom weltweiten Fusions- und Übernahmefieber im vergangenen Jahr. Im Heimatmarkt Deutschland habe das Geldhaus 2021 die Position als Marktführer zurückgewonnen. Insgesamt nahmen in der Investmentbank die Einnahmen 2021 um vier Prozent zu. Aber auch im Privatkundengeschäft baute der Finanzkonzern seine Erträge leicht aus, während sie in der Unternehmensbank stabil blieben.

Für Unterstützung sorgte auch, dass die Coronapandemie die Geschäfte weniger stark beeinträchtigte als befürchtet worden war. Die Risikovorsorge sank 2021 um 71 Prozent auf 515 Millionen Euro. Die Die harte Kernkapitalquote (CET1) der Bank lag zum Jahresende 2021 bei 13,2 Prozent nach 13,6 Prozent vor Jahresfrist.

In einem Brief an die Mitarbeiter verwies Sewing auf das wachsende Kundeninteresse an ESG-Produkten. Bis zum Jahresende habe die Bank 157 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen ermöglicht. „Damit werden wir unser Ziel von mindestens 200 Milliarden Euro voraussichtlich schon 2022 und nicht erst Ende 2023 erreichen können“, schrieb er.


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