ifo Institut

Firmen durch Krieg nicht so verunsichert wie nach Coronaausbruch

Berlin | 20.05.2022 | Reuters

Der Krieg in der Ukraine sorgt einer Umfrage zufolge bei deutschen Unternehmen für weniger Unsicherheit als zu Beginn der Coronakrise. Firmen seien seit Kriegsbeginn zwar wieder etwas unsicherer in puncto künftiger Umsätze, teilte das Münchner Ifo-Institut am Freitag mit. Im Vergleich zum Schock während der Pandemie sei die Entwicklung jedoch nur moderat. „Der Krieg in der Ukraine hat bisher zu keiner Unsicherheitskrise geführt, wie es zu Beginn der Covid-19-Pandemie der Fall war“, sagte Ifo-Forscher Manuel Menkhoff. „Dabei spielt es keine Rolle, wie stark die Unternehmen durch einen etwaigen Gaslieferstopp betroffen wären.“

Die Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe beurteilen ihre Umsatzaussichten für das laufende zweite Quartal 2022 etwas negativer als die Dienstleister. Der mögliche Ausfall von Gaslieferungen spielt der Analyse zufolge offenbar keine Rolle bei der Beurteilung der Umsatzsituation: Würden die Gaslieferungen an die Unternehmen durch ein Embargo der EU oder durch einen Lieferstopp Russlands um zehn Prozent verringert, schätzen die Befragten den Produktionsausfall im Schnitt auf sieben Prozent, erklärte das Ifo. „Möglicherweise schauen die Unternehmen derzeit eher auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und halten einen Ausfall der Gaslieferungen derzeit für unwahrscheinlich“, sagte Studien-Mitautor Rüdiger Bachmann von der University of Notre Dame aus den USA.

Die Ergebnisse beruhen auf Angaben der Betriebe zu Umsatzerwartungen für das zweite Quartal im besten und schlechtesten Fall. Darüber hinaus wurden die Unternehmen gefragt, welche Produktionsminderungen sie bei einem Gasausfall von zehn Prozent oder 50 Prozent erwarten.


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