Deutsche Bank

Für Überarbeitung des EU-Abwicklungsfonds

Frankfurt am Main | 14.10.2021 | Reuters

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat sich für eine Überarbeitung des europäischen Bankenabwicklungsfonds ausgesprochen. „Wir denken, jetzt ist die richtige Zeit um mindestens einige Anpassungen zu erwägen“, sagte Sewing auf einer Konferenz der EU-Bankenabwicklungsbehörde.

Er sprach am Donnerstag auf einer Konferenz der EU-Bankenabwicklungsbehörde Single Resolution Board (SRB) in Brüssel.

Der Fonds wachse kontinuierlich an und über die ursprüngliche Zielgröße hinaus. Dahinter stünden aber keine zusätzlichen Risiken im Bankensektor, sondern vielmehr das gewählte Verfahren. Dieses führe dazu, dass sich die Größe des Fonds an der Höhe der Einlagen ausrichte. Diese seien aber während der Pandemie ungewöhnlich stark angeschwollen.

Der europäische Topf zur Abwicklung maroder Finanzhäuser, der von der EU-Abwicklungsbehörde SRB verwaltet wird, hat inzwischen einen Umfang von 52 Milliarden Euro. Der Fonds soll bis Ende 2023 ein Zielvolumen von einem Prozent der gedeckten Einlagen der Banken in den Mitgliedsstaaten erreichen. Inzwischen wären das nach Angaben des SRB vom April dieses Jahres zwischen 70 und 75 Milliarden Euro. Als der Fonds vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde, war noch von einer Summe von 55 Milliarden Euro die Rede – doch die Einlagen der europäischen Banken sind seitdem gestiegen.

Der Fonds sei wirklich eine Belastung für europäische Banken, sagte Sewing. „Diese Gelder liegen untätig herum, statt die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen,“ kritisierte er. „Warum können wir nicht in der Situation, in der wir uns befinden, über flexiblere und alternative Lösungen nachdenken, wie die Schaffung eines europäischen Fonds zur Finanzierung der mittelständischen Unternehmen,“ führte der Deutsche-Bank-Chef aus. Dann würde das Geld genutzt für die Finanzierung der europäischen Wirtschaft.


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