Deutschland

Finanzvermögen des Staats steigt auf Höchstwert

Berlin | 20.09.2022 | Reuters

Das Finanzvermögen des deutschen Staats ist im zweiten Coronajahr 2021 auf Rekordniveau gestiegen. Der Bestand an Bargeld, Einlagen, Wertpapieren, Ausleihen sowie sonstigen Forderungen summierte sich am Jahresende auf 1,1 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Das sind 6,1 Prozent oder 63,2 Milliarden Euro mehr als im ersten Pandemie-Jahr 2020. Damals war das Finanzvermögen wegen neu aufgenommener Kredite für Coronahilfen erstmals auf über 1 Billionen Euro gestiegen. Dem stehen allerdings auch Schulden der öffentlichen Hand von rund 2,3 Billionen Euro zum Ende 2021 gegenüber. Dies wiederum entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.922 Euro und damit mehr als noch Ende 2020 (26.140 Euro).

Das Finanzvermögen des Bunds erhöhte sich 2021 um 8,2 Prozent oder 32,5 Milliarden Euro auf 428,7 Milliarden Euro. „Ursache für diese Entwicklung war der Aufbau eines Bestands an liquiden Mitteln, um die Handlungsfähigkeit des Bundes bei der Umsetzung von Hilfspaketen und -programmen zur Bewältigung wirtschaftlicher Folgen der Coronapandemie zu gewährleisten.“ Dies sei wie im Jahr davor größtenteils durch eine vermehrte Kreditaufnahme geschehen, was dann die Schulden erhöht habe.

Das Finanzvermögen der Länder kletterte im vergangenen Jahr um 22,6 Milliarden Euro auf 294,3 Milliarden Euro. Die Entwicklung verlief dabei sehr unterschiedlich. Den höchsten prozentualen Anstieg verzeichnete Niedersachsen mit plus 38,7 Prozent. „Die Entwicklung in Niedersachsen ist insbesondere auf den starken Kursgewinn der Volkswagen-Aktie zurückzuführen, wodurch sich der Wert der Beteiligungen des Landes Niedersachsen deutlich erhöhte“, erklärten die Statistiker. Prozentuale Rückgänge des Finanzvermögens gab es vor allem in Bremen (-31 Prozent), wo für Derivat-Geschäfte weniger Barsicherheiten hinterlegt wurden.

Die Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten einen Anstieg des Finanzvermögens um 3,9 Prozent auf 223,5 Milliarden Euro, während der Wert bei der Sozialversicherung nur minimal um 0,1 Prozent auf 153,8 Milliarden Euro sank.


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