Jahresabschluss
Jahresüberschuss auf dem Niveau des Vorjahres
Düsseldorf | 15.03.2023 | Sparda-Bank West eG
Vorläufige Jahresbilanz 2022 der Sparda-Bank West

In ihrer vorläufigen Bilanz für das Geschäftsjahr 2022 legt die Sparda-Bank West erneut ein solides Ergebnis vor. Dabei blickt die Genossenschaftsbank auf ein besonders anspruchsvolles Jahr zurück. Insbesondere der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen – Inflation, Zinsanstieg, fragile Lieferketten und äußerst turbulente Märkte – haben Banken insgesamt vor große Herausforderungen gestellt. Vor diesem Hintergrund zieht Andreas Lösing, seit dem 1. Januar 2023 neuer Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank West, ein positives Fazit: „2022 war in diesem Umfeld für unsere Genossenschaftsbank insgesamt ein gutes Jahr.“ Eine wichtige Säule der Geschäftsentwicklung waren einmal mehr die Baufinanzierungen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Bank ihren Bestand mit rund 6,6 Milliarden Euro fast punktgenau auf Vorjahresniveau halten. Beim Neugeschäft lag sie mit gut einer Milliarde Euro an vergebenen Krediten ebenfalls fast auf dem Niveau des Vorjahres. Zudem blieb die Bank 2022 von wesentlichen Kreditausfällen verschont. Für Andreas Lösing ist klar: „Der wichtigste Grund dafür ist unsere exzellente Beratung. Wir haben den Finanzierungsbedarf immer äußerst konservativ ermittelt. Das zahlt sich jetzt aus. Unsere Kundinnen und Kunden können ihre Kredite zuverlässig bedienen.“

Bilanzsumme – Trendwende eingeleitet

Auch die weiteren Zahlen des Jahres 2022 zeigen, dass die Sparda-Bank West auf einer stabilen Basis in die Zukunft blicken kann. Eine Kennziffer dafür ist die Bilanzsumme. Anders als noch im Jahr zuvor ging es bei ihr im Geschäftsjahr 2022 wieder nach oben: Sie lag am Ende bei 12,3 Milliarden Euro (2021: 12,2 Milliarden Euro). Ursächlich für den moderaten Anstieg (+1,0 Prozent) war zum einen die positive Entwicklung bei den Kundeneinlagen.

Kundeneinlagen – leicht über Vorjahresniveau

Mit einem Wachstum um 75 Millionen Euro auf 11,0 Milliarden Euro lagen die Kundeneinlagen der Sparda-Bank West Ende 2022 knapp über dem Niveau des Vorjahres (+0,7 Prozent). Diese Entwicklung fand unter besonderen Vorzeichen statt: Denn obwohl die Bank im ersten Halbjahr 2022 noch ein Verwahrentgelt und Negativzinsen erhob, blieben Abflüsse bei den Geldanlagen aus. Nach der Zinswende im Juli 2022 gehörte die Sparda-Bank West bundesweit zu den ersten Instituten, die auf diese Einnahmen wieder verzichteten. Erklärtes Ziel der Bank ist es, bei den Einlagen künftig noch deutlicher zu wachsen. Dafür ist sie seit Januar auch wieder mit eigenen Passivprodukten am Start und bietet ihren Kundinnen und Kunden – je nach Anlagesumme und Laufzeit – aktuell zwischen 0,25 und 1,75 Prozent Zinsen.

Kundenkredite – stabiles Geschäftsfeld

Im Kreditbereich gab es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen. Die Forderungen an Kundinnen und Kunden betrugen zum Jahresende 6,66 Milliarden Euro (2021: 6,67 Milliarden Euro). Da die Bank Privatkredite als „easyCredit“ an die TeamBank AG vermittelt, ging es hier vor allem um die Baufinanzierungen. Und bei denen schaut Andreas Lösing in seinem Rückblick auf ein geteiltes Jahr. Nach einem guten Start ist das Neugeschäft im zweiten Halbjahr 2022 deutlich zurückgegangen. Die Kombination aus hohen Immobilienpreisen, steigenden Finanzierungskosten und unsicheren Lieferketten bei immer kostspieligeren Baumaterialien hielt offenbar viele Kundinnen und Kunden davon ab, sich ihren Wohntraum zu erfüllen. Andreas Lösing unterstreicht: „Das hat die gesamte Bankenbranche hart getroffen. Wir konnten uns mit unserem stabilen Kreditbestand und einer Milliarde Euro Neugeschäft aber vergleichsweise gut behaupten.“ Der Vorstandsvorsitzende geht davon aus, dass sich der Immobilienmarkt mit zunehmender konjunktureller Stabilisierung festigt und die Schuldentragfähigkeit der privaten Haushalte weiter robust bleibt.

Weniger Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden – mehr Genossenschaftsanteile

Gesunken sind im vergangenen Geschäftsjahr die Kunden- und Mitgliederzahlen. Bei der Gewinnung neuer Kundinnen und Kunden verzeichnete die Bank mit 8.800 Zugängen zwar wieder einen soliden Wert. Die Zahl der Abgänge lag aber erneut darüber. Dafür gibt es mehrere Gründe: Wie viele ihrer Mitbewerber leidet die Bank unter der demografischen Entwicklung. Zudem machten sich hier auch die geplanten Folgen der Filialschließungen im Zuge der strukturellen Neuausrichtung der Bank bemerkbar. Am Ende des Geschäftsjahres zählte die Sparda-Bank West 653.936 Kundinnen und Kunden, das sind 6.820 weniger als im Vorjahr (–1,0 Prozent). Bei den Mitgliedern ging die Zahl ebenfalls nach unten. Die Genossenschaft hatte am Ende des Geschäftsjahres 543.477 Mitglieder. Das waren gut 18.000 weniger als 2021 (–3,2 Prozent). Damit gehört die Sparda-Bank West aber nach wie vor zu den größten Genossenschaften hierzulande. Eine gegenläufige Entwicklung gab es bei der Zahl ausgegebener Genossenschaftsanteile: Sie ist trotz des Mitgliederrückgangs weiter gestiegen. Der Zuwachs betrug im vergangenen Jahr 5,5 Prozent. In absoluten Zahlen hatten die Mitglieder der Sparda-Bank West Ende des Jahres 5.150.433 Anteile gezeichnet.

Zinsergebnis – leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr

Besser als im Vorjahr fiel das Zinsergebnis aus. Es lag am Ende des vergangenen Geschäftsjahres bei 114,2 Millionen Euro. Das waren 3,1 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor (+2,8 Prozent).

Provisionsergebnis – positive Entwicklung fortgesetzt

Wichtig für die Geschäftsentwicklung der Genossenschaftsbank bleibt nach wie vor das Provisionsergebnis. Dies ist 2022 um 2,5 Millionen Euro auf 57,4 Millionen Euro gestiegen (+4,5 Prozent). Ein wichtiger Partner war hierbei wieder Union Investment, der große Fondsanbieter der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Diesem vermittelte die Sparda-Bank West 372 Millionen Euro Fondsneugeschäft. Das führte zu Provisionen in Höhe von 23,5 Millionen Euro. Weitere Provisionserträge in Höhe von rund 30 Millionen Euro erzielte die Bank mit ihren SpardaGiro-Konten sowie mit ihren Debit- und Kreditkarten.

Verwaltungsaufwand – Ausgaben weiter gesenkt

Kostendisziplin ist in der Sparda-Bank West seit Jahren wichtig. Eine wesentliche Kennzahl ist hier der Verwaltungsaufwand. Dieser war insgesamt leicht rückläufig: Ende 2022 waren es 157,9 Millionen Euro und damit 3,2 Millionen Euro weniger als im Vorjahr (–2,0 Prozent). Der Personalaufwand wurde um 7,5 Prozent auf 59,1 Millionen Euro reduziert, obwohl die Anzahl der Mitarbeitenden auf 847 gestiegen ist (2021: 844). Trotz tariflicher Anpassungen bei Löhnen und Gehältern hat das gesunkene Zinsniveau zu einem geringeren Aufwand bei den Pensionsrückstellungen geführt. Beim Sachaufwand ging es leicht nach oben. Das Plus von 1,4 Prozent ist insbesondere auf die IT-Transformation und die IT-Dienstleistung zurückzuführen.

Teilbetriebsergebnis – erfreulicher Sprung nach oben

Beim Teilbetriebsergebnis, dem operativen Ergebnis der Bank, sorgte die Kombination aus sinkenden Kosten und einem guten Zins- sowie Provisionsergebnis für einen erfreulichen Sprung nach oben: Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich die Bank um 9,2 Millionen Euro auf 11,4 Millionen Euro (+418,2 Prozent).

Ergebnis vor Steuern – unter dem Vorjahreswert

Bei ihrem Vorsteuerergebnis landete die Sparda-Bank West mit 6,3 Millionen Euro dennoch deutlich unter dem Vorjahreswert. Ursächlich dafür war unter anderem die Entwicklung an den Zinsmärkten, die zu temporären Korrekturen bei der Bewertung von Wertpapieren führte. „Dieser Effekt sowie die Abschreibungen auf Beteiligungen und die erstmalige Anwendung der neuen pauschalen Wertberichtigungen führten zu diesem Ergebnis“, so Andreas Lösing.

Gesamtkapitalkennziffer und Kernkapitalquote – alle Anforderungen werden erfüllt

Unverändert stabil zeigt sich die Sparda-Bank West bei zwei für die Bankenaufsicht besonders relevanten Werten: Ihre Gesamtkapitalkennziffer lag am Ende des vergangenen Geschäftsjahres bei 20,0 Prozent, die harte Kernkapitalquote bei rund 19 Prozent. „Wir erfüllen damit alle rechtlichen Anforderungen und verfügen somit über eine absolut stabile Arbeitsgrundlage“, so Andreas Lösing.

Jahresüberschuss – auf Vorjahresniveau

Beim Jahresüberschuss blieb die Bank mit 5,4 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Für den Vorstandsvorsitzenden ist das „angesichts der Herausforderungen des vergangenen Jahres ein ordentliches Ergebnis“.

Ausblick – Genossenschaft zukunftsfähig weiterentwickeln

Mit dem Jahresabschluss 2022 festigt die Sparda-Bank West ihr Fundament, auf dem sie sich als moderne Genossenschaftsbank zukunftsfähig weiterentwickeln kann. In der Erwartung, dass die wirtschaftliche und politische Lage weiterhin schwierig bleibt, setzt sich die Bank für das Geschäftsjahr 2023 realistische Ziele: Bei den Baufinanzierungen nimmt sie ein Neugeschäft von 1,0 Milliarden Euro ins Visier. Sie strebt beim Zins- und Provisionsergebnis deutlich stärkere Steigerungen an. Und die Genossenschaft plant 10.000 neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Um diese Ziele zu erreichen, wird die Bank künftig verstärkt auf nachhaltige Angebote setzen – in der Anlageberatung zum Beispiel mit nachhaltigen Fonds von Union Investment. In ihrem Kerngeschäft, der Immobilienfinanzierung, unterstützt sie nachhaltige Sanierungsmaßnahmen mit einem eigenen SpardaKlimaKredit. Zudem wird sie in diesem Jahr ihre „Grüne Baufinanzierung“ mit Fokus auf nachhaltige Förderprogramme zügig weiter ausbauen. Für Andreas Lösing ist Nachhaltigkeit ein zentraler Wert genossenschaftlichen Handelns: „Vertrieb mit Verantwortung – so gestalten wir Zukunft.

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