1. Halbjahr 2022
Genossenschaftsbericht 2022: Rekord bei Neugründungen
Frankfurt am Main | 09.11.2022 | DZ Bank AG

„Im ersten Halbjahr 2022 haben die Genossenschaftsgründungen auf 179 zugenommen. Das ist der höchste in einem ersten Halbjahr gemessene Anstieg seit 20 Jahren“, sagt Michael Stappel, Genossenschaftsstatistiker und Volkswirt der DZ Bank, bei der Vorstellung des neuen Genossenschaftsberichts 2022, der sich auch mit den Herausforderungen und Chancen der energiepolitischen „Zeitenwende“ befasst. Für Stappel ist gerade der Genossenschaftssektor wie geschaffen für die gesellschaftliche Aufgabe, dem Klimawandel zu begegnen und die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. „Es gab rund 1.000 Neugründungen in den letzten Jahren von Genossenschaften rund ums Thema erneuerbare Energien. Sie zeigen deutlich, dass in bürgerlichem Engagement errichtete Unternehmen zu Erzeugung und Verteilung von Energie aus Sonne, Biomasse und Wind einen wertvollen Betrag zur Akzeptanz der Energiewende leisten können.“

Photovoltaikgenossenschaft ist erfolgreichstes Modell der Energiewende

„Photovoltaikanlagen sind technisch leicht umzusetzen, sagt Michael Stappel, „und es gibt einfach nachzuahmende Vorbilder solcher Genossenschaften.“ Außerdem sei der spezifische Neugründungsprozess bei den regionalen genossenschaftlichen Prüfungsverbänden bestens erprobt. Andere Beispiele sind Windkraftgenossenschaften,  Biogasgenossenschaften, genossenschaftliche Nahwärmenetze oder gar genossenschaftlich getragene Bioenergiedörfer, die sich komplett unabhängig von fossiler Energie machen.

Großteil der Neugründungen sind Dienstleistungsgenossenschaften

Bereits im ersten Halbjahr 2021 waren die Genossenschaftsneugründungen auf 108 gestiegen – aufgrund des hohen Nachholbedarfs aus der Zeit des Ausbruchs der Corona-Pandemie.  Bei den 179 registrierten Neugründungen bis Juni 2022 entfiel – wie bereits im Vorjahr – ein Großteil auf „sonstige Dienstleistungsgenossenschaften“ (102). Erfreulich ist auch die Entwicklung bei den Energiegenossenschaften, die mit 19 Gründungen nahezu eine Verdopplung erzielen konnten. Dagegen blieben die Neugründungen bei den Wohnungsgenossenschaften (15) stabil.

Weiterhin mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation in Deutschland

Der deutschen Genossenschaftsorganisation gehörten Ende 2021 rund 22,5 Mio. Genossenschaftsmitglieder an. Davon sind allein 18,2 Millionen Anteilseigner einer Genossenschaftsbank. Damit ist der genossenschaftliche Verbund die mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation in Deutschland. Rund ein Viertel der Bevölkerung ist Mitglied einer eingetragenen Genossenschaft. Gleichzeitig sind Genossenschaftsanteile die am stärksten verbreitete Form der Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital der Volkswirtschaft.

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