Jahresabschluss
Ein solides Ergebnis der Westerwald Bank in einem anspruchsvollen Umfeld
Hachenburg | 17.03.2023 | Westerwald Bank eG Volks- und Raiffeisenbank

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 war eines, das alle bewegte. Es spiegelte sich auch in unserer Region wider und war für die regionalen Finanzinstitute ein besonderes. „Die hohe Inflationsrate, insbesondere im Bereich der Energiekosten, stellte“, so Dr. Ralf Kölbach, Vorstandssprecher der Westerwald Bank, „Unternehmen und Privathaushalte vor große Herausforderungen.“

Starkes Kreditwachstum, positive Entwicklung der Einlagen

In diesem Umfeld wuchs die Bilanzsumme um 4,1 % auf rund 3,82 Mrd. Euro. „Entscheidender ist jedoch“, so Dr. Kölbach, „die Entwicklung des Kreditvolumens, das wir an unsere Kundinnen und Kunden ausreichen konnten. Dieses stieg um insgesamt 9,1 % auf 2,32 Mrd. Euro.“ Das sehr gute Neugeschäftsergebnis des Vorjahres konnte nochmals deutlich gesteigert werden: Das Volumen der Neukreditzusagen erreichte mit 678 Mio. Euro einen Rekordwert – nach dem bereits sehr guten Vorjahreswert von 595 Mio. Euro.

Besonders erfreulich entwickelte sich hierbei das Firmenkundengeschäft mit 285 Mio. Euro (Vorjahr: 258 Mio. Euro) und das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft mit 154 Mio. Euro (Vorjahr: 83 Mio. Euro). Aber auch das Privatkundensegment konnte trotz eines sich im Laufe des Jahres sehr schwierig gestaltenden Umfelds mit rund 239 Mio. Euro (Vorjahr: 254 Mio. Euro) noch ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Das Einlagevolumen wuchs im Vorjahresvergleich um 5,5 % auf 3,09 Mrd. Euro. Dabei konzentrierte sich das Wachstum auf den Bereich der befristeten Einlagen, die von 49 Mio. Euro auf 238 Mio. Euro zulegten. Das von der Bank insgesamt betreute Kundengeschäftsvolumen im genossenschaftlichen Finanzverbund stieg von 7,47 Mrd. Euro um 4,7 % auf nunmehr 7,82 Mrd. Euro.

Solide Ertragslage

„Die Entwicklung der Ertragslage“, so Andreas Tillmanns, Mitglied des Vorstands, „zeigt ein insgesamt solides Ergebnis der Bank auf.“

Das starke Kreditwachstum führte zu einem erhöhten Zinsüberschuss von nunmehr 53,3 Mio. Euro (Vorjahr: 40,7 Mio. Euro). Das Dienstleistungsgeschäft der Bank zeigte sich uneinheitlich. Inflationsbedingt reduzierten viele Kundinnen und Kunden ab dem zweiten Quartal 2022 ihre Sparverträge bei der Union Investment, sodass das exzellente Vorjahresergebnis (145,9 Mio. Euro) mit 97,5 Mio. Euro nicht erreicht wurde.

Im Lebensversicherungsbereich betrug das Volumen 31,1 Mio. Euro nach 38,7 Mio. Euro im Vorjahr. Erfreulich entwickelte sich das Bauspargeschäft: Es wurde ein Gesamtvolumen von 90,3 Mio. Euro abgeschlossen, nach 71,6 Mio. Euro im Vorjahr. Insgesamt lag der Provisionsüberschuss mit 22,4 Mio. Euro moderat unter dem Vorjahresergebnis. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen auf 18,5 Mio. Euro nach 16,8 Mio. Euro im Vorjahr. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen gestiegene Energie- und IT-Kosten. Der Personalaufwand reduzierte sich auf 27,2 Mio. Euro nach 29,1 Mio. Euro im Vorjahr.

„In Summe“, so Tillmanns, „erhöhte sich das Ergebnis vor Bewertung auf 29,9 Mio. Euro (Vorjahr: 20,2 Mio. Euro).

Stabile Risikolage im Kreditgeschäft erlaubt weiteren Eigenkapitalaufbau

Die Bank beschreibt die Risikolage im Kreditgeschäft als unverändert unauffällig. „Jedoch“, so Markus Kurtseifer, Mitglied des Vorstands, „wirken sich die gestiegenen Zinsen zum Jahresende in der Bewertung unserer Wertpapiere aus.“ Hierfür habe die Bank jedoch Vorsorge getroffen.

Aus dem Ergebnis soll eine weitere Stärkung des Eigenkapitals erfolgen. Ein starkes Eigenkapital ist Grundlage für ein weiteres Kreditwachstum. Wenn die Vertreterinnen und Vertreter dem Vorschlag der Gesamtverwaltung im Rahmen der Vertreterversammlung Ende Juni folgen, wächst das bilanzielle Eigenkapital auf 345,6 Mio. Euro (bisher: 309 Mio. Euro).

Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Unterwesterwald eG beabsichtigt

 Die Westerwald Bank eG beabsichtigt die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank eG Unterwesterwald – rückwirkend zum 01.01.2023 und vorbehaltlich der Zustimmung der Eigentümerversammlungen im Juni.

„Mit dieser Fusion“, so Kurtseifer, „wird insbesondere im Geschäftsgebiet der Raiffeisenbank Unterwesterwald die Vergabe höherer Einzelkredite ermöglicht.“ Außerdem, so die Bank, profitieren die Kundinnen und Kunden der bisherigen Raiffeisenbank von einem um zahlreiche moderne und digitale Dienstleistungen erweiterten Service- und Beratungsangebot.

Nachhaltigkeit: gekommen, um zu bleiben

„Nachhaltigkeit“, so Kurtseifer, „ist Teil unserer genossenschaftlichen Werte und stand auch im abgelaufenen Geschäftsjahr für uns im Fokus.“ Die Zahl der gepflanzten Bäume hat zwischenzeitlich 20.000 überschritten und weiterhin wurde das Blühstreifenprojekt zum Schutz der Fluginsekten verfolgt.

Neue Zukunftsfiliale entsteht

Die Westerwald Bank eG ist bekannt für ihre zukunftsweisenden Bankfilialen. Die erste davon war die gemeinsam mit dem Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken entwickelte Testfiliale in Bad Marienberg. „Nun eröffnen wir bald eine neue hochmoderne Bankfiliale in den Westerwald Arkaden in Höhr-Grenzhausen“, so Tillmanns. „Mit ihr“, so der Bankvorstand, „setzen wir auch in dieser Region neue Maßstäbe.“

Weiterhin starkes Engagement für die Region

Die Westerwald Bank eG war auch im Geschäftsjahr 2022 ein starker Unterstützer für den Westerwald: Über 400.000 Euro wurden gespendet.

Crowdfunding, eine moderne genossenschaftliche Methode der Hilfe zur Selbsthilfe, generierte 2022 erneut 15 neue Projekte; das bisherige Spendenvolumen erreicht annähernd 800.000 Euro.

Erneut war auch die Stiftung der Westerwald Bank eG eine wichtige Unterstützerin für Menschen in Not im Westerwald. Zahlreiche Projekte wurden unterstützt, so z. B. die Tafeln im Geschäftsgebiet.

Ausgezeichneter Arbeitgeber

Die Westerwald Bank eG wurde bereits zum dritten Mal mit dem „Top Job“-Siegel für herausragende Arbeitgeberqualitäten ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde vom früheren Bundesaußenminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel überreicht. Dr. Kölbach unterstreicht: „Arbeitgeberattraktivität ist in unserer Unternehmensstrategie fest verankert – sie ist ein entscheidendes Element unserer Unternehmens-DNA.“

Positiver Ausblick

„Die Westerwald Bank eG schaut optimistisch in das neue Geschäftsjahr“, so Dr. Kölbach. Zwar bleibt das Inflationsrisiko hoch, aber die Prognosen deuten auf sich abschwächende Preisniveausteigerungen hin. Der Westerwald, so der Bankvorstand, ist mit seinem starken Mittelstand und der hohen Lebensqualität für die Zukunft gewappnet.

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