1. Halbjahr 2022
apoBank mit leicht höherem operativen Ergebnis
Düsseldorf | 30.08.2022 | Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG
  • Herausfordernde Rahmenbedingungen prägen Geschäftsentwicklung
  • Reges Neugeschäft bei Vermögen und Existenzgründungsfinanzierungen
  • Angemessene Dividendenausschüttung möglich

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat im ersten Halbjahr 2022 einen Jahresüberschuss in Höhe von 32,8 Mio. Euro erwirtschaftet (30.06.2021: 37,0 Mio. Euro). In einem herausfordernden Marktumfeld steigerte sie das operative Ergebnis auf 106,8 Mio. Euro (30.06.2021: 103,0 Mio. Euro).

Im Berichtszeitraum hat sich die apoBank weiter auf ihre Kernkompetenzen fokussiert. Bei einem lebhaften Neugeschäft baute die Bank ihre Finanzierungen für Existenzgründungen auf 8,3 Mrd. Euro aus (31.12.2021: 7,6 Mrd. Euro). Leichte Zuwächse verzeichnete sie bei Immobilienkrediten, hier stieg das Darlehensvolumen auf 18,5 Mrd. Euro (31.12.2021: 18,1 Mrd. Euro). Verhaltener entwickelten sich Investitions- und Privatfinanzierungen. Insgesamt blieb der Bestand an Kundenkrediten stabil bei 37,7 Mrd. Euro (31.12.2021: 37,8 Mrd. Euro).

Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs setzten die Weltwirtschaft unter Druck und belasteten die Aktienmärkte. Infolge der sinkenden Kurse reduzierte sich das Depotvolumen der Privatkunden auf 10,7 Mrd. Euro (31.12.2021: 11,9 Mrd. Euro), obwohl die Bank einen ungebrochenen Zuwachs an neuen Mitteln verzeichnete. In der Vermögensverwaltung blieb das betreute Volumen mit 4,8 Mrd. Euro hingegen stabil (31.12.2021: 4,9 Mrd. Euro).

Ausblick auf das Gesamtjahr 2022

Die apoBank erwartet, dass das Geschäftsumfeld im zweiten Halbjahr 2022 anspruchsvoll bleibt. Die Volatilitäten an den Finanzmärkten infolge des Ukraine-Kriegs werden die Provisionserträge im Wertpapiergeschäft belasten. Wie sich die steigenden Energie- und Rohstoffpreise oder Verzögerungen bei Lieferketten auf die Kunden und damit letztlich auf das Geschäft der apoBank auswirken werden, lässt sich heute noch nicht abschließend beurteilen. Aus der Corona-Pandemie lassen sich hingegen unverändert keine nennenswerten Belastungen erkennen.

Im Kundengeschäft wird sich die apoBank auf Finanzierungen, insbesondere die Begleitung von Existenzgründungen, die Vermögensanlageberatung sowie auf das Vorsorgegeschäft fokussieren. Zudem wird sie weiter an der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und der Funktionalität ihrer digitalen Kundenschnittstellen sowie dem Serviceerlebnis arbeiten.

Zum Jahresende erwartet die Bank einen leicht steigenden Jahresüberschuss bei einem ebenfalls höheren operativen Ergebnis. Damit wäre die apoBank in der Lage, ihren Mitgliedern eine angemessene Dividende auszuzahlen.

Matthias Schellenberg, Vorstandsvorsitzender der apoBank: „Wir haben im ersten Halbjahr ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Die Bedingungen für Banken bleiben aber herausfordernd. Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf unsere Stärken und Kernkompetenzen besinnen. Die sehen wir bei Finanzierungsfragen vornehmlich in der Praxis- und Apothekenfinanzierung, etwa bei Existenzgründungen, sowie in der Vermögensverwaltung und Vorsorge für akademische Heilberuflerinnen und Heilberufler. Das wird sich auch in unserer überarbeiteten Strategieagenda widerspiegeln, die wir gegen Ende des Jahres vorstellen werden.“

Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2022 im Einzelnen

Im Zinsüberschuss hat die apoBank mit 362,8 Mio. Euro das Vorjahresniveau gehalten (30.06.2021: 358,9 Mio. Euro). Das Kreditneugeschäft hat sich insgesamt erfreulich entwickelt. Auf der Passivseite hat sich der Trend zu kurzfristigen Sichteinlagen im Berichtszeitraum nicht fortgesetzt. Das dürfte auch auf die – vorübergehende – Einführung von Verwahrentgelten für Privatkunden zurückzuführen sein. Hiermit war die Bank in der Lage, die Belastungen aus dem Niedrigzinsumfeld im ersten Halbjahr zumindest teilweise zu kompensieren.

Mit 102,4 Mio. Euro hat der Provisionsüberschuss sein gutes Vorjahresniveau gehalten (30.06.2021: 102,0 Mio. Euro). In einem schwierigen Marktumfeld verzeichnete die Bank insgesamt eine positive Entwicklung der Erträge in der Vermögensverwaltung und im Depotgeschäft mit privaten Kunden. Niedrigere Provisionseinnahmen verzeichnete die Bank im Wertpapierhandel.

Der Verwaltungsaufwand betrug 365,3 Mio. Euro (30.06.2021: 371,2 Mio. Euro). Dabei stieg der Personalaufwand auf 127,1 Mio. Euro (30.06.2021: 125,0 Mio. Euro). Der Sachaufwand inklusive Abschreibungen sank auf 238,2 Mio. Euro (30.06.2021: 246,1 Mio. Euro). Zwar stiegen die regulatorischen Abgaben um gut ein Drittel an, die geringeren Aufwendungen für Projekte brachten hingegen eine Entlastung.

Das operative Ergebnis, d.  h. das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, erreichte 106,8 Mio. Euro (30.06.2021: 103,0 Mio. Euro) und übertraf damit deutlich die Erwartungen der Bank.

Die Risikovorsorge für das operative Geschäft belief sich auf -3,0 Mio. Euro (30.06.2021: -6,1 Mio. Euro). Der Rückgang ist insbesondere das Resultat niedrigerer Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen. Die Risikovorsorge mit Reservecharakter betrug -29,7 Mio. Euro (30.06.2021: -24,1 Mio. Euro).

Unter dem Strich betrug das Betriebsergebnis vor Steuern 74,1 Mio. Euro (30.06.2021: 72,7 Mio. Euro). Nach Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 32,8 Mio. Euro (30.06.2021: 37,0 Mio. Euro). Der gegenüber dem Vorjahr stark gestiegene Steueraufwand ist u. a. auf eine höhere Bankenabgabe und auf die Bildung umfangreicherer Reserven zurückzuführen; beide Sachverhalte sind steuerlich nicht abzugsfähig.

Die Bilanzsumme blieb zur Jahresmitte stabil bei 66,9 Mrd. Euro (31.12.2021: 67,4 Mrd. Euro). Die harte Kernkapitalquote lag mit 16,2 % über dem Niveau von Ende 2021 (31.12.2021: 15,9 %), die Gesamtkapitalquote erreichte 17,9 % (31.12.2021: 17,3 %).

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